Eine Analyse von Patenten bekräftigt die internationale Spitzenposition des ETH-Bereichs in der Forschung

Die Qualität der Patente der Institutionen des ETH-Bereichs ist sowohl im nationalen als auch im internationalen Vergleich sehr hoch. Dies zeigt eine Analyse der BAK Economics. Ein Drittel der untersuchten Patente gehört zur Weltklasse. Damit nimmt der ETH-Bereich weltweit den dritten Rang ein, im nationalen Kontext sogar den Spitzenplatz.

Die Institutionen des ETH-Bereichs betreiben erfolgreich Wissens- und Technologietransfer und bringen Innovationen in Wirtschaft und Gesellschaft. So haben sie 2017 505 neue Zusammenarbeitsverträge mit KMU und Industrie abgeschlossen, 48 Spin-offs gegründet und 206 Patente angemeldet. Die Quantität ist indessen nur eine Seite der Medaille. Eine Analyse der Patente aus dem ETH-Bereich durch BAK Economics gibt nun zusätzlich Aufschluss über die Qualität ihrer Arbeit.

Ein Drittel der untersuchten Patente aus dem ETH-Bereich gehört zur Weltklasse

Gemäss der Analyse von BAK Economics gehört ein Drittel (34%) der untersuchten Patente des ETH-Bereichs zur Kategorie «Weltklasse». Weltklasse bedeutet, dass die Patente zu den weltweit höchstbewerteten 10% pro Technologie gehören. Die Patente des ETH-Bereichs stehen damit im internationalen Vergleich an dritter Stelle. Besonders stark sind die Institutionen des ETH-Bereichs bei den Drohnen, Sicherheitstechnologien und der Photovoltaik. Nur zwei Institutionen aus den USA, die Harvard University und das Massachusetts Institute of Technology MIT, haben einen höheren Anteil an Weltklassepatenten. Die University of Oxford sowie die Stanford University sind hinter dem ETH-Bereich positioniert. Die Analyse zeigt zudem, dass China in vielen Technologien Europa voraus ist. Dies ist insbesondere deshalb bemerkenswert, weil China in den meisten Technologien erst vor weniger als zehn Jahren mit Patentaktivtäten begonnen hat.

Der ETH-Bereich liegt in der Schweiz an der Spitze

Die Qualität der Patente des ETH-Bereichs ist in allen analysierten 17 Technologien überdurchschnittlich hoch. Es gibt nur sehr wenige Patente von geringer Qualität. Im Vergleich mit Unternehmen sowie Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen in der Schweiz stehen die Institutionen des ETH-Bereichs an der Spitze. So haben sie in vielen Technologien am meisten Weltklassepatente (z.B. in Quantentechnologie, Bildanalyse sowie Strahlendiagnose und -therapie). In 8 von 17 Technologien sind sie schweizweit auf Platz 1, in 5 weiteren Technologien unter den ersten 5 Plätzen.

Wichtige Rolle des ETH-Bereichs beim Wissens- und Technologietransfer

Der ETH-Bereich arbeitet eng mit der Wirtschaft und Forschungsinstitutionen zusammen. 376 gemeinsame Patente stammen aus solchen Kooperationen. Der ETH-Bereich beteiligte sich zudem an Projekten, die weitere 479 Patente generierten und sich ausschliesslich im Besitz des Partnerunternehmens bzw. der Partnerinstitution befinden. Die Patente des ETH-Bereichs haben hohe Relevanz. Gegen 2000 Unternehmen und Forschungsinstitutionen haben Patente des ETH-Bereichs in über 5000 Drittpatenten zitiert. Der Wissens- und Technologietransfer funktioniert indessen nicht nur über Patente, sondern auch über Köpfe. Ehemalige Mitarbeitende des ETH-Bereichs bleiben sehr aktiv, wenn sie in der Schweizer Industrie forschen. 3801 Firmenpatente listen mindestens einen Forschenden auf, der vorher für den ETH-Bereich gearbeitet und dort bereits Patente angemeldet hat.

Hintergründe zur Analyse der Patente des ETH-Bereichs

Die Analyse der BAK Economics berücksichtigt zwei Drittel aller Patente des ETH-Bereichs (671 von 1’037). Die Patente wurden ausgewählt aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer von siebzehn Schlüsseltechnologien des ETH-Bereichs. Diese gehören zu Kategorien wie Life Sciences, Datenwissenschaften und Materialtechnik. Die Qualität eines Patents wurde gemessen anhand der technologischen Relevanz (Anzahl Zitierungen des Patents durch Dritte) und der Marktabdeckung (Anzahl Länder, in denen das Patent angemeldet wurde). Im nationalen Vergleich berücksichtigt wurden alle Unternehmen, Universitäten sowie Forschungseinrichtungen von nationaler Bedeutung, die in mindestens einer der 17 Technologien Patente haben. Für den internationalen Vergleich wurden zehn der führenden Forschungsinstitutionen beigezogen. Die komplette Analyse und ein Fact Sheet (beides nur auf Englisch) sowie eine Zusammenfassung finden Sie in der rechten Spalte.

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