ETH-Rat lässt weitere Lösungsansätze zum strategischen Fokus Umwelt und Nachhaltigkeit erarbeiten

Der ETH-Rat diskutierte an seiner Sitzung vom 13./14. Mai 2020 die Auswertung der internen Anhörung zum geplanten Aufbau einer Eidgenössischen Forschungsanstalt für Umwelt und Nachhaltigkeit unter Zusammenführung von WSL und Eawag. Er entschied, die Analyse zu vertiefen und beauftragt die Institutionen des ETH-Bereichs, weitere Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Der ETH-Rat nahm zudem Kenntnis von der Berichterstattung über die Förderung der Chancengleichheit. Der positive Trend der vergangenen Jahre setzt sich fort.

In den letzten Monaten fand im ETH-Bereich eine interne Anhörung zum vom ETH-Rat geplanten Aufbau einer Eidgenössischen Forschungsanstalt für Umwelt und Nachhaltigkeit unter Zusammenführung von WSL und Eawag statt. Deren Auswertung hat ergeben, dass alle Institutio-nen des ETH-Bereichs die Zielsetzung des ETH-Rats unterstützen, den Fokus ihrer Aktivitäten noch gezielter auf die drängenden gesellschaftlichen Fragen der Auswirkungen des Klimawandels auf Umwelt und Gesellschaft und des nachhaltigen Umgangs mit natürlichen Ressourcen auszurichten. Zur geplanten Zusammenführung von WSL und Eawag äussern die Institutionen mehrheitlich Vorbehalte, da sie namentlich das Kosten-Nutzen-Verhältnis und den Mehrwert der angedachten Zusammenführung in Frage stellen. Eine Zusammenführung von lediglich WSL und Eawag würde zudem nur einen Teil der Kompetenzen zusammenbringen, welche im ETH-Bereich vorhanden sind.

Der ETH-Rat diskutierte an seiner Sitzung die Auswertung dieser internen Anhörung. Er begrüsst die breite Unterstützung des Ziels, die Aktivitäten im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit zu stärken. In den nächsten Monaten soll vertieft geprüft werden, auf welchen Wegen dieses Ziel erreicht werden kann. Der ETH-Rat setzt dazu eine Arbeitsgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern aller Institutionen des ETH-Bereichs ein, um Lösungsvorschläge für die Zielerreichung zu erarbeiten. Einstweilen wird der ETH-Rat die Arbeiten am Vorentwurf für eine Parlamentsverordnung zurückstellen.

Positiver Trend in der Umsetzung der Chancengleichheit
Im Bereich Chancengleichheit setzte sich der positive Trend im ETH-Bereich der vergangenen Jahre fort. Wie die aktuellen Gender-Monitorings zeigen, stiegen der Anteil an Studentinnen und Doktorandinnen sowie der Anteil der ausserordentlichen und ordentlichen Professuren, die mit Frauen besetzt sind, an der ETH-Zürich und der EPFL erneut leicht an. Einzig bei den Assistenzprofessuren ergibt sich eine leicht abnehmende Tendenz des Frauenanteils im mittelfristigen Vergleich. Dieser konnte nun aber etwa auf dem Niveau der drei Vorjahre gehalten werden. Diese überwiegend positive Entwicklung zeigt sich nicht nur an den beiden Hochschulen, sondern auch im gesamten ETH-Bereich. In den Jahren 2018 und 2019 erfuhren die eingesetzten Mittel zur Förderung von Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen der ETH Zürich, EPFL und der vier Forschungsanstalten erneut eine bedeutende Steigerung. Die Zielvorgabe, 0,4% des gesamten jährlichen Finanzierungsbeitrages des Bundes für Massnahmen in diesem Bereich einzusetzen, wurde in beiden Jahren mit 0,67% und 0,77% (17 Mio. bzw. 20 Mio. Franken) deutlich übertroffen. 

ETH-Rat nimmt Rechenschaftsbericht 2019 der ETH-Beschwerdekommission zur Kenntnis
Die ETH-Beschwerdekommission ist eine interne Rekurskommission, welche über Beschwerden gegen Verfügungen der sechs Institutionen des ETH-Bereichs entscheidet. Die Beschwerden betreffen vorwiegend das Personal- und Hochschulrecht. Die Entscheide der ETH-Beschwerdekommission können an das Bundesverwaltungsgericht weitergezogen werden. Gemäss dem Rechenschaftsbericht gingen im letzten Jahr 44 Beschwerden ein (2018: 58). Insgesamt konnten 46 Verfahren im Jahr 2019 abgeschlossen werden. Der Rechenschaftsbericht ist auf der Website des ETH-Rats publiziert.
 

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