ETH-Rat fokussiert strategische Ausrichtung auf die Digitalisierung

Der ETH-Rat hat an seiner Sitzung vom 22./23. Mai über die Finanz- und Investitions­planung für das Jahr 2020 entschieden und die Jahresberichte zu den strategischen Fokusbereichen diskutiert. Zudem behandelte der ETH-Rat den Antrag der ETH Zürich auf Entlassung einer Professorin und erhielt einen Zwischenstand zur Administrativuntersuchung betreffend Governance an der ETH Zürich.

Der ETH-Rat verabschiedete an seiner Sitzung vom 22./23. Mai 2019 die Finanz- und Investitionsplanung für das Jahr 2020. Dazu gehören das Budget, der Investitionskredit für Bauten und das Bauprogramm 2020. Die Trägerfinanzierung des Bundes beläuft sich voraussichtlich auf 2,566 Mrd. Franken. Dies entspricht einem Rückgang von 15 Mio. Franken im Vergleich zum Budget 2019. Der operative Ertrag steigt jedoch um 56,5 Mio. Franken an, da im kommenden Jahr viele Lehr- und Forschungsprojekte durchgeführt werden, für welche die Institutionen des ETH-Bereichs erfolgreich kompetitive Mittel eingeworben haben. Im verabschiedeten Budget enthalten sind auch Mittel für den Aktionsplan Digitalisierung des Bundes sowie für die strategischen Fokusbereiche Datenwissenschaften, Personalisierte Gesundheit und zugehörige Technologien sowie Advanced Manufacturing und Energie.

Strategische Fokusbereiche zur Stärkung der Digitalisierung

Der ETH-Rat nahm Kenntnis von der Jahresberichterstattung zu den genannten strategischen Fokusbereichen. Die Institutionen des ETH-Bereichs, zu denen die ETH Zürich, die EPFL in Lausanne, das PSI, die WSL, die Empa und die Eawag gehören, sind wichtige Akteure, welche die Schweiz erfolgreich ins Zeitalter der Digitalisierung führen. Ein Beispiel aus dem Bereich Lehre ist der neue Master in Cyber Security, der gemeinsam von der ETH Zürich und der EPFL angeboten wird. Viele Lehrstühle werden ausserdem im Zuge der Digitalisierung angepasst und Professorinnen und Professoren mit entsprechendem Profil gesucht. Alleine an der ETH Zürich werden jährlich 25 bis 30 Professuren neu besetzt und entlang der Bedürfnisse aus Forschung und Lehre strategisch neu ausgerichtet. In den letzten Jahren hat die Hochschule knapp 10 Prozent der Studiengänge von Grund auf neu konzipiert und eingeführt, bei einem Viertel hat sie grössere Revisionen vorgenommen. Das Fach Maschinenbau beispielsweise hat sich fundamental gewandelt, von Turbinen zu Mikro- und Nanorobotik für medizinische Anwendungen.

Ein wichtiges Beispiel für ein erfolgreiches Projekt ist die Plattform «Renku» des Swiss Data Science Centers (SDSC), welches Träger des strategischen Fokusbereichs Datenwissenschaften ist. Diese Open-Source-Software ermöglicht den Wissens- und Datenaustausch zwischen Spitzenforschung und Wirtschaft. Damit unterstützt das SDSC die digitale Entwicklung der Schweizer Industrie und seiner zahlreichen KMU.

Antrag der ETH Zürich auf Entlassung einer Professorin

Die ETH Zürich hat im März beim ETH-Rat die Entlassung einer Professorin beantragt. Der ETH-Rat nahm nun Kenntnis von der Stellungnahme der betroffenen Professorin. Das Verfahren ist hängig und es ist noch offen, wann der Entscheid fallen wird.

Administrativuntersuchung an der ETH Zürich

Des Weiteren lässt der ETH-Rat Vorwürfe betreffend Governance, Verteilung der finanziellen Mittel und Geschlechtergleichstellung am Physikdepartement der ETH Zürich von einem externen, unabhängigen Wirtschaftsprüfungs- und Treuhandunternehmen untersuchen. Der ETH-Rat nahm Kenntnis vom Zwischenstand der Arbeiten. Der Bericht wird in einigen Wochen erwartet.

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