Der ETH-Rat ernennt vier neue Mitglieder der Schulleitung der EPFL

Die Ernennungen der neuen Schulleitungsmitglieder stehen im Zusammenhang mit dem Amtsantritt der neuen Präsidentin der EPFL, Anna Fontcuberta i Morral, per 1. Januar 2025. Der ETH-Rat hat zudem dem Antrag der EPFL stattgegeben, die Zulassung zum Bachelorstudium für Studierende mit ausländischem Vorbildungsausweis zu beschränken.

Am 27. März 2024 wählte der Bundesrat Anna Fontcuberta i Morral zur neuen Präsidentin der EPFL. Sie tritt am 1. Januar 2025 die Nachfolge von Martin Vetterli an. Anna Fontcuberta i Morral hat dem ETH-Rat nun die zukünftige Organisation und Zusammensetzung der Schulleitung der EPFL präsentiert. Diese wird sechs Vizepräsidien umfassen, davon sind zwei neu: ein Vizepräsidium für die Unterstützung von strategischen Initiativen sowie ein Vizepräsidium für Personalentwicklung.

Der ETH-Rat hat per 1. Januar 2025 vier neue Mitglieder der Schulleitung der EPFL ernannt: Ambrogio Fasoli, Vizepräsident für Akademische Angelegenheiten und Provost, Stéphanie Lacour, Vizepräsidentin für die Unterstützung von strategischen Initiativen, Edouard Bugnion, Vizepräsident für Innovation, sowie Marianne Wannier, Vizepräsidentin für Personalentwicklung. Die beiden Vizepräsidien für Finanzen, Françoise Bommensatt, und für Betrieb, Matthias Gäumann, werden ihre Aufgaben fortführen und die Stabilität der EPFL in diesen Bereichen gewährleisten.

Prof. Dr. Ambrogio Fasoli ist ordentlicher Professor an der Fakultät für Grundlagen-wissenschaften (SB), ehemaliger Direktor des Swiss Plasma Center der EPFL und CEO des Europäischen Konsortiums für Fusionsenergie, EUROfusion. Darüber hinaus bekleidet er das Amt des Provost-Delegierten an der EPFL, nachdem er von Januar 2021 bis Februar 2024 als Associate Vice President for Research tätig war.

Prof. Dr. P. Stéphanie Lacour ist ordentliche Professorin an der Fakultät für Ingenieur-wissenschaften und Technologie (STI) der EPFL und eine renommierte Spezialistin für Neurotechnologie, die für ihre Forschung zahlreiche Auszeichnungen und Preise erhalten hat. Zwischen 2018 und 2022 war sie Mitglied des Comité d’Evaluation Académique der EPFL. Seit Juli 2023 ist sie Mitglied des Comité Académique Stratégique der EPFL.

Prof. Dr. Edouard Bugnion ist ordentlicher Professor an der Fakultät für Informatik und Kommunikation (IC) der EPFL. Er verfügt über wertvolle Erfahrungen in den Bereichen Innovation und Technologietransfer und unterhält enge Beziehungen zur Schweizer und internationalen Industrie. Von 2017 bis 2020 hat er als Vizepräsident für Informationssysteme bereits eine wichtige Rolle in der Governance der EPFL gespielt.

Marianne Wannier ist derzeit Leiterin ad interim für Personalwesen an der EPFL. Nachdem sie im privaten und nichtstaatlichen Sektor gearbeitet hatte, war sie zwischen 2008 und 2019 als Leiterin der Personalabteilung der EPFL-Fakultät für Ingenieurwissenschaften und Technologie (STI), für das Space Center sowie für das Integrative Food and Nutrition Center tätig. Von 2019 bis 2023 leitete sie den Bereich Human Resources beim Bundesamt für Strassen in Bern.

Der ETH-Rat nimmt gleichzeitig Kenntnis vom Austritt von Gisou van der Goot, Vizepräsidentin für verantwortungsvolle Transformation, und Ursula Oesterle, Vizepräsidentin für Innovation, und dankt ihnen für ihre wertvollen Dienste.

Zulassungsbeschränkung an der EPFL für Studierende mit ausländischem Vorbildungsausweis

Ab Herbstsemester 2025 ist die Zulassung zum Bachelorstudium an der EPFL für ausländische Studierende mit ausländischem Vorbildungsausweis beschränkt. Dies hat der ETH-Rat nach einer Anhörung im ETH-Bereich sowie einer Ämterkonsultation in der Bundesverwaltung an seiner Sitzung beschlossen. Personen mit Schweizer Pass oder Schweizer Matura sind nicht von der Zulassungsbeschränkung betroffen und haben weiterhin freien Zugang. Ausländische Studierende mit ausländischem Vorbildungsausweis, also beispielsweise mit deutschem Abitur oder französischem Baccalauréat, werden zugelassen, bis die Anzahl von jährlich insgesamt 3000 Studienplätzen für Bachelorstudierende im ersten Studienjahr erreicht ist. Über die Zulassung entscheidet die Eignung der Kandidierenden. Die Zulassungsbeschränkung gilt bis und mit Herbstsemester 2028. Je nach Entwicklung kann sie verlängert werden. Sie geht zurück auf einen Antrag der Schulleitung der EPFL. Aufgrund des anhaltenden Wachstums der Studierendenzahlen stellte diese einen Kapazitätsmangel fest, der ein erhebliches Risiko darstellt für die Qualität der Lehre an der EPFL.

Starkes Wachstum der Studierendenzahlen bringt Herausforderungen

Der ETH-Rat hat von den weiter stark wachsenden Studierendenzahlen an den beiden ETH Kenntnis genommen. Für das kommende Herbstsemester verzeichnet die ETH Zürich 13 % mehr Anmeldungen für das Bachelorstudium als im Vorjahr, wobei 80 % aus der Schweiz kommen. Ein ähnliches Wachstum zeichnet sich bei den Masterstudierenden ab. Auch an der EPFL sind die Zuwachsraten mit 5 % weiterhin anhaltend hoch. Das ist einerseits sehr erfreulich, denn unser Land braucht diese Fachkräfte. Andererseits öffnet sich die Schere zwischen der Finanzierung der beiden ETH und der Anzahl Studierender immer mehr. Das Betreuungsverhältnis verschlechtert sich deshalb laufend und damit auch die Qualität der Ausbildung. Trotz diverser Massnahmen der beiden ETH und der vier Forschungsanstalten (u. a. Sistierung von Investitionen in der Forschung zu Gesundheit, Digitalisierung, Umwelt sowie Landwirtschaft; Zulassungsbeschränkung an der EPFL; Anstellungsstopps) wird der ETH-Bereich die fehlenden Mittel des Bundes nicht kompensieren können – auch nicht mit dem nochmals beschleunigten starken Abbau der Reserven. Gemäss aktuellem Plan werden die Reserven Ende der BFI-Periode 2025–2028 nur noch ca. 300 Mio. CHF betragen. Dies sind ca. 1,2 Mrd. CHF weniger als Ende 2019.

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