Budget 2024 und BFI-Botschaft 2025–2028: Korrekturen notwendig
Der Wohlstand und der Erfolg der Schweiz basieren auf unserem hervorragenden Bildungssystem und unserem starken Forschungs- und Innovationsplatz. Der ETH-Bereich ist dabei ein zentraler Pfeiler. Für den ETH-Rat ist klar: In der BFI-Botschaft 2025–2028 ist ein reales Wachstum von jährlich 2,5 % notwendig, damit der ETH-Bereich weiterhin seine vielfältigen Aufgaben zugunsten der Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft erfüllen kann und unser Land bei der Lösung anstehender Herausforderungen, wie der Energiewende, der Digitalisierung oder auch der Cybersicherheit, umfassend unterstützen kann.
Gemäss dem Entwurf der BFI-Botschaft ist für den ETH-Bereich indessen nur ein nominales Wachstum von jährlich 1,6 % vorgesehen. Angesichts der Teuerungsprognosen ist zu befürchten, dass real ein Null- oder Negativ-Wachstum resultieren wird. Dies schadet nicht nur dem ETH-Bereich, sondern dem gesamten Wirtschafts- und Innovationsstandort. Die Schweiz droht ihren Vorsprung gegenüber anderen Staaten zu verlieren. Dies umso mehr als dem ETH-Bereich ab 2024 aufgrund der Kürzungsmassnahmen des Bundesrats Einbussen von über 80 Mio. CHF jährlich drohen. Weil 2024 das Basisjahr für die Berechnung des Wachstums in der BFI-Botschaft ist, haben die Kürzungen 2024 in der gesamten BFI-Periode 2025–2028 finanzielle Einbussen zur Folge.
Künstliche Intelligenz: Es braucht eine nationale Initiative
In seiner Stellungnahme zur BFI-Botschaft 2025–2028 hält der ETH-Rat zudem fest, dass schweizweit die Kräfte im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) gebündelt und die notwendige Infrastruktur für Forschung und Lehre sowie Wissens- und Technologietransfer bereitgestellt werden müssen. Die Schweiz soll dadurch ihre Wettbewerbsfähigkeit in diesem Bereich stärken und ihre bisherige gute Position in der Forschung halten, damit Wirtschaft und Gesellschaft davon profitieren. Der ETH-Rat bittet den Bundesrat, eine Sonderbotschaft zu KI zu verfassen und entsprechende Finanzen vorzusehen, damit die Schweizer Hochschul- und Forschungslandschaft gemeinsam mit der Wirtschaft und der Gesellschaft die dringend notwendigen Arbeiten im Bereich KI an die Hand nehmen kann. Der ETH-Bereich ist interessiert und bereit, tatkräftig bei einer solchen grossangelegten Initiative mitzuwirken.
ETH-Rat startet Verfahren für die Wahl einer Direktorin/eines Direktors der WSL
Auf Antrag des ETH-Rats wählte der Bundesrat am 4. Juni 2021 Beate Jessel zur Direktorin der WSL. Am 31. Juli 2023 trat Beate Jessel von dieser Funktion zurück und ist seitdem als Professorin für Landschaftsentwicklung an der EPFL tätig. Der ETH-Rat hat nun das Wahlvorbereitungsverfahren für ihre Nachfolge eingeleitet. Er hat zu diesem Zweck eine Wahlvorbereitungskommission eingesetzt. Die Ausschreibung erfolgt sowohl national als auch international. Ziel ist es, dem Bundesrat bis im zweiten Halbjahr 2024 einen Antrag zur Wahl der neuen Direktorin/des neuen Direktors zu unterbreiten.
ETH-Rat ernennt Anita Risch als Mitglied der Direktion der WSL
Der ETH-Rat hat auf Antrag des Acting Directors der WSL, Dr. Christoph Hegg, PD Dr. Anita Risch als neues Direktionsmitglied der WSL ernannt. Anita Risch ist eine hervorragende Biodiversitätsforscherin, die national und international breit vernetzt ist. Die Ökologin und Privatdozentin an der ETH Zürich erforscht die Wechselwirkungen und Funktionen von Tieren, Pflanzen und Bodenlebewesen in Ökosystemen. Die WSL-Direktion besteht nach der Ernennung von Anita Risch per 1. Oktober 2023 neu aus drei Frauen und drei Männern.
ETH-Rat ernennt Sara Marks als Mitglied der Direktion der Eawag
Der ETH-Rat hat auf Antrag des Direktors der Eawag, Prof. Dr. Martin Ackermann, Dr. Sara Marks zum neuen Mitglied der Direktion der Eawag ernannt. Sara Marks hat viel Erfahrung in der Umsetzung von Forschung in die Praxis. Mit ihrer Ausbildung an der Stanford University, Forschungsarbeit an der Johns Hopkins University und Projektleitung in elf verschiedenen Ländern verstärkt sie die globale Perspektive der Eawag-Direktion. Die Eawag-Direktion besteht nach der Ernennung von Sara Marks per 1. November 2023 neu aus drei Frauen und vier Männern.