26 Professorinnen und Professoren an den beiden ETH ernannt

Der ETH-Rat hat an seiner Sitzung vom 11./12. Dezember 2019 auf Antrag des Präsidenten der ETH Zürich, Prof. Dr. Joël Mesot, und des Präsidenten der EPFL, Prof. Dr. Martin Vetterli, insgesamt 26 Professorinnen und Professoren ernannt, 3 Professorentitel verliehen und den Rücktritt von 2 Professoren mit Verdankung zur Kenntnis genommen.

Ernennungen ETH Zürich

Dr. Daniel Ahmed (*1983), zurzeit leitender wissenschaftlicher Mitarbeiter an der ETH Zürich, zum Assistenzprofessor für Akustische Robotik für Biowissenschaften und Medizin. Daniel Ahmeds Forschung konzentriert sich auf die Akustik in Mikro-/Nanorobotik- und Mik-rofluidiksystemen. Sein Ziel ist, neue Technologien an der Schnittstelle von Biotechnologie, Bio¬medizintechnik und Medizin zu entwickeln. 2019 erhielt Daniel Ahmed zur weiteren Entwicklung seiner vielversprechenden Ansätze einen ERC Starting Grant zugesprochen. Mit seiner Ernennung verstärkt die ETH Zürich die Vernetzung zwischen den Forschungsbereichen Akustik, Robotik, Strömungsdynamik, Lab-on-a-Chip-Systeme und Mechanik.

Prof. Dr. Andrea Alimonti (*1975), zurzeit ordentlicher Professor an der Università di Padova, Italien, und an der Università della Svizzera italiana, Lugano, zum ordentlichen Professor für Experimentelle Onkologie und Translationale Krebsmedizin. Andrea Alimontis mit zwei ERC Grant gewürdigte Forschung konzentriert sich auf die molekularen Mechanismen der Tumorentste¬hung. Er fokussiert dabei auf den Einfluss des Tumorumfeldes, die Interaktion der verschiedenen Zellen im Tumorgewebe und den Einfluss des Immunsystems. Mit der Berufung von Andrea Alimonti als Doppelprofessor gemeinsam mit der Università della Svizzera italiana füllt die ETH Zürich eine Lücke im Bereich der Onkologie und schafft damit eine Verbindung zwischen klini¬scher und Grundlagen-Forschung.

Prof. Dr. Markus Bambach (*1976), zurzeit ordentlicher Professor an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg, Deutschland zum ordentlichen Professor für Neue Fertigungstechnologien. Markus Bambachs Forschungsinteresse gilt der Beherrschung neuer Fertigungstechnologien von der Konstruktion bis zum Ende des Lebenszyklus. Er setzt dabei auf eine nahtlose Integration von Daten und Prozessen auf Basis von Informationstechnologien. Einen besonderen Stellenwert in seiner For¬schung nehmen die addi¬tiven Fertigungsverfahren ein. Mit der Berufung von Markus Bambach verstärkt die ETH Zürich den Bereich Material, Fertigungs- und Produktionstechnologien und fördert den Wissens- und Technologietransfer. 

Prof. Dr. Jürgen Biela (*1974), zurzeit ausserordentlicher Professor an der ETH Zürich, zum ordentlichen Professor für Hochleistungselektronik. Jürgen Biela beschäftigt sich in seinen Arbeiten mit mehreren Themen von grosser gesellschaftlicher Relevanz, darunter die Entwicklung neuartiger Systemkomponenten für die Verteilung und Speicherung von Energie, die effiziente Integration erneuerbarer Energiequellen und die Elektromobilität. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf hochpräzisen Festkörper-Pulsmodulatoren für den Einsatz in Beschleunigersystemen. Jürgen Biela ist eine wichtige Stütze der Lehre und Forschung an der ETH Zürich. Zudem verfügt er über ein bedeutendes internationales Netzwerk und engagiert sich für den Wissens- und Technologietransfer.

Prof. Dr. Filippo Coletti (*1982), zurzeit ausserordentlicher Professor an der University of Minnesota, USA, zum ausserordentlichen Professor für Experimentelle Fluiddynamik. Filippo Colettis Forschung konzentriert sich auf experimentelle Untersuchungen fundamentaler Strömungsphänomene. Seine Arbeit ist unter anderem relevant für Umweltprozesse wie atmosphärische Niederschläge und den Transport von Schadstoffen. Zudem untersucht er Probleme der Biofluidmechanik, die für die Atmung und den Kreislauf wichtig sind. Mit der Berufung von Filippo Coletti verstärkt die ETH Zürich das Gebiet der experimentellen Strömungsmechanik und Verbindungen von Strömungsmechanik mit anderen Forschungsbereichen wie der Energietechnik und der Biotechnologie.

Ryan Cotterell (*1988), zurzeit Doktorand und Lehrbeauftragter an der University of Cambridge, Grossbritannien, zum Tenure-Track-Assistenzprofessor für Informatik. Ryan Cotterells Forschungsgebiet sind menschliche Sprachen, einerseits mit Blick auf ein wissenschaftliches Verständnis im Rahmen der Linguistik, anderseits in Bezug auf automatisierte Verarbeitung menschlicher Sprache bis zu einem automatisierten Sprachverständnis im Kontext künstlicher Intelligenz. Er positioniert sich damit in einem hochrelevanten und schnell wachsenden Forschungsgebiet. Mit der Ernennung von Ryan Cotterell verstärkt das Departement Informatik seine Expertise im Bereich des maschinellen Lernens und der künstlichen Intelligenz, vor allem in Bezug auf Anwendungen im Sprachverstehen. 

Prof. Dr. Georg Holländer (*1957), zurzeit ordentlicher Professor an der Universität Basel und Direktor des Botnar Research Center for Child Health (BRCCH) sowie ordentlicher Professor an der Oxford University, Grossbritannien, zum ordentlichen Professor für Entwicklungsimmunologie. Georg Holländer verfügt über eine exzellente und international anerkannte wissenschaftliche Erfolgsbilanz. Er entwickelt und kombiniert Konzepte der molekularen, zellulären und organismischen Immunologie. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Erforschung von Thymuszellen, die eine wichtige Rolle bei der immunologischen Toleranz und Abwehr spielen. Georg Holländer wird im Rahmen einer Doppelprofessur mit der Universität Basel tätig sein. Mit seinem internationalen Netzwerk und seiner multidisziplinären Arbeitsweise wird er wichtige Kooperationen aufbauen und die Wahrnehmung der ETH Zürich stärken.

Prof. Dr. Jonathan Home (*1979), zurzeit ausserordentlicher Professor an der ETH Zürich, zum ordentlichen Professor für Experimentelle Quanteninformation. Jonathan Homes Forschung ist auf die Bereiche Quantenzustandssteuerung, Simulation und Informationsverarbeitung mithilfe von Ionenfallen fokussiert. Unter Verwendung der präzisen Steuerungsmöglichkeiten, die diese Technologie bietet, untersucht er insbesondere die Interaktionen zwischen dem Quantensystem und seiner Umgebung. Jonathan Home ist es innerhalb weniger Jahre gelungen, ein Labor aufzubauen, das bereits jetzt zur Weltspitze im Bereich der experimentellen Quantenphysik mit Ionenfallen zählt. Er erzielte dabei in einem sehr kompetitiven Gebiet eine hohe Sichtbarkeit, von der auch die ETH Zürich profitiert.

Prof. Dr. Andreas Moor (*1984), zurzeit Assistenzprofessor an der Universität Zürich, zum Tenure-Track-Assistenzprofessor für Systemphysiologie. Andreas Moor untersucht in seiner Forschung, wie einzelne Zellen im Gewebe zusammenarbeiten, um ihre gemeinsamen physiologischen Funktionen effizient erfüllen zu können. Seine 2019 mit einer Eccellenza-Professur des SNF gewürdigten Resultate führen zu neuen Einsichten in der Entwicklungsbiologie, der Gewebeorganisation sowie der Onkologie. Dies trägt auch zum verbesserten Verständnis von Krankheiten bei und wird die Entwicklung neuer Therapieansätze ermöglichen. Mit der Berufung von Andreas Moor verstärkt die ETH Zürich ihre Anstrengungen, wissenschaftliche Ergebnisse in die klinische Anwendung zu übertragen.

Prof. Dr. Ursula Renold (*1961), zurzeit leitende Mitarbeiterin an der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich, zur ordentlichen Professorin für Bildungssysteme. Ursula Renold hat als langjährige Direktorin des Bundesamts für Berufsbildung und Technologie massgeblich zum Ausbau des Berufsbildungssystems sowie der Fachhochschulen beigetragen. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die vergleichende Bildungssystemforschung und die Analyse von institutionellen Rahmenbedingungen von Bildungssystemen. Mit ihren Erfahrungen in translationaler Forschung hat sie in verschiedenen Ländern zur Evaluation und Entwicklung der Bildungssysteme beigetragen. Ursula Renold wird an der ETH Zürich die Entwicklung eines Zentrums für Ökonomie und Governance von Berufsbildungssystemen übernehmen.

Prof. Dr. Giovanni Sansavini (*1981), zurzeit Tenure-Track-Assistenzprofessor an der ETH Zürich, zum ausserordentlichen Professor für Zuverlässigkeits- und Risikoanalyse. Die Forschung von Giovanni Sansavini widmet sich der Risikobewertung, der Widerstandskraft und der Zuverlässigkeit komplexer und kritischer Energienetze und -infrastrukturen. Sein Ansatz beschränkt sich nicht nur auf physische Aspekte der Netzwerke, sondern umfasst auch die Bewertung der Leistung der Betreiber. Giovanni Sansavini ist weltweit einer von wenigen Wissenschaftlern, die auf dem Forschungsfeld kritischer Infrastrukturen im Energiesektor arbeiten. Mit seiner Tätigkeit stärkt er die internationale Wahrnehmung der ETH Zürich in einem Gebiet von strategischer Bedeutung.

Dr. Sebastian Schemm (*1984), zurzeit leitender wissenschaftlicher Mitarbeiter an der ETH Zürich, zum Assistenzprofessor für Zirkulation der Atmosphäre. Der Forschungsschwerpunkt von Sebastian Schemm ist die Dynamik atmosphärischer Strömungen. Im Zentrum stehen Tiefdruckgebiete und Fron¬ten, ihre gegenseitige Beziehung sowie ihre Rolle im Klimasystem. Diese Arbeiten an der Schnittstelle von Wetter und Klima sind sehr wichtig für ein verbessertes Verständnis des Klimasystems, insbesondere der Interaktionen atmosphärischer Prozesse auf unterschiedli¬chen Zeitskalen. Sebastian Schemm erhielt 2019 für seine wissenschaftlichen Arbeiten einen ERC Starting Grant. Mit seiner Berufung kann die ETH Zürich die Expertise auf dem Gebiet der Atmosphärendynamik massgeblich erweitern.

Prof. Dr. Maria Schönbächler (*1969), zurzeit ausserordentliche Professorin an der ETH Zürich, zur ordentlichen Professorin für Isotopengeochemie. Maria Schönbächler erforscht den Ursprung und die Entwicklung unseres Sonnensystems und des Planeten Erde. Sie untersucht dafür mit geochemischen Methoden die Prozesse, die vor, während und nach der Entstehung der Erde stattfanden. Dazu gehören die Bildung der Erde und des Sonnensystems aus dem Sonnennebel, die frühen Evolutionsstufen der Erde und die Entwicklung der ersten Kontinente. Für ihre international anerkannten Arbeiten erhielt Maria Schönbächler einen ERC Starting Grant. Über ihre hervorragende Forschung hinaus engagiert sie sich sehr stark in der Lehre, in der Leitung des Departements und für die Chancengleichheit an der ETH Zürich.

Dr. Thomas Schutzius (*1986), zurzeit leitender wissenschaftlicher Mitarbeiter an der ETH Zürich, zum Assistenzprofessor für Mehrphasen-Thermofluidik und Oberflächen-Nanoengineering. Thomas Schutzius richtet seine Forschung auf Thermofluidik, Oberflächenwissenschaften und -technologien sowie auf Energiewandlungsprozesse aus. Seine Arbeit basiert auf Studien zur Steuerung und zur Nutzbarmachung von Grenzflächen- und Volumentransportprozessen im Mikro- und Nanobereich. Mit den Resultaten entwickelt er neuartige Materialien zur Effizienzsteigerung von Prozessen in den Bereichen Wasseraufbereitung und Energiegewinnung. Thomas Schutzius erhielt 2019 für seine wissenschaftlichen Arbeiten einen ERC Starting Grant. Mit der Berufung von Thomas Schutzius kann die ETH Zürich die multidisziplinäre Kooperation zwischen mehreren strategischen Feldern stärken.

Dr. Benedikt Soja (*1988), zurzeit wissenschaftlicher Mitarbeiter am Jet Propulsion Laboratory der NASA in Pasadena, Kalifornien, USA, zum Tenure-Track-Assistenzprofessor für Weltraumgeodäsie. Benedikt Sojas Forschung ist auf die hochgenaue Bestimmung des terrestrischen Bezugsrahmens ausgerichtet. Sein besonderes Inte¬resse gilt der Quasarinterferometrie sowie deren Zusammenspiel mit weiteren Technologien der Weltraumgeodäsie, insbesondere den immer wichtiger werdenden globalen Satellitennavigationssystemen. Mit der Berufung von Benedikt Soja errichtet die ETH Zürich die einzige fokussierte Professur der Schweiz im Bereich Weltraumgeodäsie und positioniert sich frühzeitig in einem Fachgebiet von zunehmender und globaler Bedeutung.

Prof. Dr. Christoph Studer (*1979), zurzeit ausserordentlicher Professor an der Cornell University, New York, USA, zum ausserordentlichen Professor für Integrierte Informationsverarbeitung. Christoph Studers durch bedeutende Preise ausgezeichnete Forschung bewegt sich an der Schnittstelle zwischen Algorithmenentwick¬lung, theoretischen Grundlagen der Signalverarbeitung und Kommunikationstechnik sowie digitaler integrierter Schaltungstechnik. Dieser integrale Ansatz ist äusserst selten und hat seiner For¬schung zu weltweiter Anerkennung verholfen, unter anderem auch in der Kommunikationstechnik-Industrie. Mit der Berufung von Christoph Studer sichert die ETH Zürich ihre führende Rolle im Bereich der digitalen Schal¬tungstechnik und Signalverarbeitung.

Prof. Dr. Outi Supponen (*1990), zurzeit Assistenzprofessorin für experimentelle Strömungsmechanik an der McGill University, Montreal, Kanada, zur Tenure-Track-Assistenzprofessorin für Mehrphasige Fluiddynamik. Outi Supponens Forschung ist auf experimentelle Untersuchungen fundamentaler Strömungs¬phänomene fokussiert. Ihre Forschungsergebnisse sind für zahlreiche Anwendungen in der Bio¬medizin, in den Materialwissenschaften, in der Reinigungstechnik und für hydraulische Maschinen von Bedeutung. Mit der Berufung von Outi Supponen verstärkt die ETH Zürich das Gebiet der experimentellen Strömungsmechanik und deren Verbindungen mit Forschungsbereichen aus der Thermodynamik, der Energietechnik und der Biomedizinaltechnik.

Prof. Dr. Laurent Vanbever (*1985), zurzeit Tenure-Track-Assistenzprofessor an der ETH Zürich, zum ausserordentlichen Professor für Vernetzte Systeme. Laurent Vanbever arbeitet auf dem Gebiet der Computernetzwerke und behandelt wichtige Themen im Bereich Netzwerkkonfiguration und Netzwerksicherheit. Seine international beachtete Forschung umfasst theoretische und praktische Aspekte der Programmierbarkeit von Netzwerken, des Internet-Routing und der Optimierung von Netzwerkleistungen. Zudem entwickelt er Werkzeuge, um Netzwerkangriffe zu erkennen und ihre Effekte zu analysieren sowie die Netzwerke sich selbst schützen zu lassen. 2016 erhielt Laurent Vanbever die Goldene Eule der Studierenden der ETH Zürich für Exzellenz in der Lehre verliehen.

Dr. Maksym Yarema (*1985), zurzeit Postdoktorand an der ETH Zürich und an der Empa, zum Assistenzprofessor für Nanoskalige Speichergeräte. Maksym Yarema ist ein Spezialist für die Entwicklung von Methoden zur Synthese von neuen halbleitenden und metallischen Nanopartikeln und deren Integration in (opto)elektronische und energiebezogene Geräte. Seine jüngste Arbeit fokussiert auf mit nanoskaligen Materialien produzierte Phasenwechselspeicher – eine interessante Alternative zu herkömmli¬chen siliziumbasierten Geräten. Für diese Forschung hat er einen ERC Starting Grant eingeworben. Mit der Ernennung von Maksym Yarema erweitert die ETH Zürich ihre Aktivitäten zu neuen Arten von Speichertechnologien und Nanoelektronik.

Ernennungen EPFL

Prof. Dr. Nicolas Boumal (*1987), zurzeit Tenure-Track-Assistenzprofessor an der University of Princeton, New Jersey, USA, zum Tenure-Track-Assistenzprofessor für Mathematik. Nicolas Boumal ist ein talentierter und viel beachteter Nachwuchswissenschaftler. Seine Forschung konzentriert sich auf die nicht-konvexe Optimierung, die insbesondere auf statistische Schätzungen, inverse Probleme und automatisches Lernen angewendet wird. Nicolas Boumal arbeitet sowohl theoretisch als auch anwendungsorientiert. Sein Ziel ist, die mathematischen Strukturen hinter der Leistung von nicht-konvexen Optimierungsalgorithmen zu verstehen. An der EPFL wird Nicolas Boumal eine eigene Forschungsgruppe aufbauen und multidisziplinär mit anderen Forschenden zusammenarbeiten.

Prof. Dr. Bart Deplancke (*1975), zurzeit ausserordentlicher Professor an der EPFL, zum ordentlichen Professor für Life Sciences. Bart Deplancke hat sich in den letzten Jahren an der internationalen Spitze seines Spezialgebiets etabliert. Seine Arbeiten haben wesentlich zu einem besseren Verständnis der Genregulation beigetragen, welche die Entwicklung von Fettgewebe ermöglicht und dessen Funktion steuert. So identifizierte er einen bisher unbekannten Zelltyp, der die Adipogenese reguliert. Zu seinen viel beachteten Resultaten gehören auch neue Technologien für die Genanalyse auf Zellebene. Bart Deplancke leistet an der EPFL wertvolle Beiträge zur Lehre und zur Forschung. Zudem stärker er ihre Innovationskraft und leistet wichtige Beiträge zur nationalen und internationalen Vernetzung der Hochschule. 

Dr. Tanja Käser (*1982), zurzeit wissenschaftliche Mitarbeiterin am Swiss Data Science Center der ETH Zürich, zur Tenure-Track-Assistenzprofessorin für Informatik und Kommunikationssysteme. Als brillante internationale Forscherin verbindet ihre interdisziplinäre Forschung Informatik mit Erziehungswissenschaften. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz, maschinellem Lernen, der Erstellung neuer Algorithmen oder Data Mining analysiert, modelliert und prognostiziert Tanja Käser das Lernverhalten des Menschen, um zum Beispiel Lerninstrumente und -hilfsmittel zu individualisieren. Die Einrichtung ihres Labors innerhalb der Fakultät Informatik- und Kommunikationswissenschaften wird Synergien mit bestehenden Einheiten schaffen, um die Erziehungswissenschaften an der EPFL zu stärken. Es wird ein schnell wachsendes Forschungsfeld bereichern, in welchem die EPFL zum wichtigsten wissenschaftlichen Akteur wird.

Eric Lapierre (*1966), zurzeit Dozent an der École nationale supérieure d’architecture de Marne-la-Vallée, Frankreich, zum ausserordentlichen Professor für Architektur. Eric Lapierre ist ein international hoch renommierter Architekt und Kritiker. Bekannt ist er auch als Kurator – unter anderem kuratierte er die Architekturtriennale 2019 in Lissabon. Die Wohnbauten und öffentlichen Bauten, die Eric Lapierre mit seinem eigenen Architekturbüro realisiert, finden weitherum Beachtung. Seine Berufung wird die Ausbildung der Architektinnen und Architekten an der EPFL und die internationale Wahrnehmung der Hochschule stärken.

Dr. Mike Seidel (*1965), zurzeit Divisionsleiter a.i. am Paul Scherrer Institut (PSI), zum ordentlichen Professor für Physik. Mike Seidel ist ein anerkannter Experte für die Physik von Teilchenbeschleunigungsanlagen und für damit verwandte Technologien. Internationale Aufmerksamkeit erlangte er durch verschiedene wissenschaftliche Projekte und Ergebnisse, darunter einige der aktuellsten am PSI, so beispielweise die Modernisierung des Protonenbeschleunigers und die konzeptionelle Entwicklung neuer Anwendungen am Zentrum für Protonentherapie. Mit der Ernennung von Mike Seidel wird die EPFL ihre globale Position in der Physik von Teilchenbeschleunigern stärken und ihre fruchtbare Zusammenarbeit mit dem PSI in diesem Bereich ausbauen.

Prof. Dr. Henning Stahlberg (*1965), zurzeit ordentlicher Professor an der Universität Basel, zum ordentlichen Professor für Physik. Henning Stahlberg ist ein internationaler Leader auf dem Gebiet der Kryo-Elektronenmikroskopie. An der Entwicklung dieser Technologie wirkte er massgeblich mit – er beherrscht die gesamte Palette der Bildgebung und arbeitete auch erfolgreich an Detektoren und an Software zur Datenverarbeitung und -analyse. Henning Stahlberg ist ein hervorragender Wissenschaftler und versteht es, eine wissenschaftliche Institution zu führen und mit Anwendungsbereichen in der Praxis zu vernetzen. An der EPFL wird er die Kryo-Elektronenmikrosopie weiterentwickeln und das entsprechende Zentrum leiten, das zusammen mit der Universität Lausanne aufgebaut wird. Henning Stahlberg wird im Rahmen einer Doppelprofessur mit der Universität Lausanne tätig sein.

Prof. Jo Taillieu (*1971), zurzeit Professor an den Universitäten von Gent und Löwen, Belgien, und an der EPFL, zum ausserordentlichen Professor für Architektur. Jo Taillieu ist einer der bekanntesten Vertreter der neuen Welle der belgischen Architektur, die sich auf der europäischen Bühne in den letzten Jahren einen bedeutenden Namen gemacht hat. Als Verfechter eines kritischen architektonischen Bewusstseins und einer sozialen Verantwortung der Architektur hat Jo Taillieu als Architekt und Partner eines renommierten Büros in der Fachwelt grosse Aufmerksamkeit gefunden. Mit seiner Berufung kann die EPFL neue Ansätze für eine originelle Raumgestaltung in ihre Lehre integrieren.

Verleihung des Titels «Professor» ETH Zürich 

Dr. Dominik Brunner (*1967), zurzeit Forschungsgruppenleiter an der Empa und Lehrbeauftragter an der ETH Zürich, zum Titularprofessor der ETH Zürich. Dominik Brunner ist ein anerkannter Spezialist für Luftverschmutzung. Seine innovative Forschung in der Atmosphärenchemie ist insbesondere auf Herkunft, Verbleib und Transport von anthropogenen Emissionen in der Atmosphäre ausgerichtet.

Dr. Peter Derlet (*1968), zurzeit leitender wissenschaftlicher Mitarbeiter am Paul Scherrer Institut und Lehrbeauftragter an der ETH Zürich, zum Titularprofessor der ETH Zürich. Peter Derlet ist ein renommierter Forscher auf dem Gebiet der Simulation und Modellierung von Plastizität und Struktur in fester Materie. Sein Fokus liegt auf nanokristallinen Legierungen und Gläsern.

Dr. Salvador Pané i Vidal (*1980), zurzeit leitender wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter an der ETH Zürich, zum Titularprofessor der ETH Zürich. Salvador Pané i Vidal ist ein international bekannter Wissenschaftler und nimmt an der ETH Zürich in Forschung und Lehre wichtige Aufgaben wahr. Er warb bereits zwei ERC Grants ein und befasst sich zurzeit damit, Chemie und Elektrochemie mit Robotik im Kleinformat zu verbinden.

Verabschiedung ETH Zürich

Prof. Dr. Alessandro Sisto (*1986), zurzeit Assistenzprofessor für Mathematik an der ETH Zürich, wird die Hochschule Ende Mai 2020 verlassen. Alessandro Sisto wirkt seit 2013 an der ETH Zürich, zuerst als Postdoktorand und seit 2015 auf seiner heutigen Position. Sein Spezialgebiet ist die Geometrische Gruppentheorie. Er tritt zurück, um dem Ruf einer anderen Hochschule zu folgen.

Verabschiedung EPFL

Prof. Dr. Bruno Marchand (*1955), zurzeit ordentlicher Professor für Architektur an der EPFL, wird am 1. August 2020 in den Ruhestand treten. Bruno Marchand studierte Architektur an der EPFL, an der er danach auch die wesentlichen Meilensteine seiner wissenschaftlichen Karriere durchlief. Auf seine heutige Stelle berufen wurde er 2009. Bruno Marchand fokussiert seine Forschung auf verschiedene Aspekte der Architekturtheorie und der Stadtplanung. In der Lehre und in der Forschung hat Bruno Marchand wichtige Beiträge zur positiven Wahrnehmung der EPFL in seinem Fachgebiet geleistet.

Der ETH-Rat verdankt die Leistungen der scheidenden Professoren in Wissenschaft, Lehre und akademischer Verwaltung.
 

Das könnte Sie auch interessieren