Michael O. Hengartner über die nächsten Schritte im Projekt FIT for the Future

Seit dem letzten Newsletter ist im Projekt FIT for the Future viel geschehen: In Workshops haben die Institutionen des ETH-Bereichs den geplanten dritten starken Pfeiler des ETH-Bereichs weiter konkretisiert. Der ETH-Rat lässt Varianten mit unterschiedlichen Graden der Integration der Forschungsanstalten erarbeiten. Michael O. Hengartner beantwortet Fragen dazu.

Der letzte Newsletter liegt rund ein halbes Jahr zurück. Was ist seither passiert beim Projekt FIT for the Future?

Michael O. Hengartner: Der ETH-Rat strebt eine engere Zusammenarbeit und eine verstärkte Koordination im ETH-Bereich an. Dieser soll inskünftig aus drei starken strategischen Pfeilern bestehen: der ETH Zürich, der EPFL und den vier Forschungsanstalten unter einem gemeinsamen Dach (Arbeitstitel Swiss National Lab, SNL). 

Seit März 2025 haben fünf Workshops mit den obersten Leitungspersonen der beiden ETH und der vier Forschungsanstalten stattgefunden. Dabei erarbeiteten sie gemeinsam die mögliche Zusammensetzung und die Kompetenzen einer zukünftigen Geschäftsleitung des SNL, die Einbettung der Grossforschungsanlagen, die Finanzierung sowie den Aufbau gemeinsamer Supporteinheiten – also beispielsweise IT, Personal oder und Finanzen.

Aus dem Kreis der Forschungsanstalten sind Vorbehalte gegenüber der Zusammenführung unter eine Rechtspersönlichkeit zu hören. Auch die Politik und weitere Stakeholder haben verschiedene Fragen und Anliegen. Wie reagiert der ETH-Rat darauf?

Der ETH-Rat nimmt diese Rückmeldungen sehr ernst und berücksichtigt sie in seinen strategischen Überlegungen und konzeptionellen Arbeiten. Um den Vorbehalten der Forschungsanstalten zu begegnen, lässt der ETH-Rat aktuell Varianten mit unterschiedlichen Graden der Integration der Forschungsanstalten erarbeiten. Der ETH-Rat hält ausdrücklich fest, dass eine Zusammenführung unter einer Rechtspersönlichkeit dabei nicht zwingend ist. 

Alle Institutionen des ETH-Bereichs sind sich indessen einig, dass wir enger zusammenarbeiten, uns besser koordinieren und neue Themen und Einheiten einfacher in den ETH-Bereich integrieren müssen. Es besteht zudem auch Konsens, dass wir neben der ETH Zürich und der EPFL einen dritten starken strategischen Pfeiler im ETH-Bereich schaffen wollen. 

Wie geht es nun weiter?

Die Direktorin und die Direktoren der Forschungsanstalten haben Ende August einen ersten Variantenvorschlag präsentiert. Dieser soll nun für die Sitzung des ETH-Rats von Mitte September weiter ausgearbeitet werden. Der ETH-Rat wird die verschiedenen Varianten diskutieren und voraussichtlich bis Ende Jahr entscheiden, mit welcher bzw. welchen Varianten er die Anhörung im ETH-Bereich durchführen möchte.