Die Schulleitung der EPFL stellt auf Grund des anhaltenden Wachstums der Studierenden einen Kapazitätsmangel fest mit einem erheblichen Risiko für die Qualität der Lehre an der EPFL. Aus diesem Grunde beantragt sie dem ETH-Rat eine Zulassungsbeschränkung für Studierende mit einem ausländischen Vorbildungsausweis. Zu Beginn des Jahres informierte die EPFL die Öffentlichkeit darüber und führte an der Hochschule eine interne Anhörung durch, deren Resultate die Schulleitung in ihrem Vorhaben bestärkten. Der ETH-Rat eröffnet nun eine Ämterkonsultation und eine interne Anhörung im ETH-Bereich. Der definitive Entscheid durch den ETH-Rat wird voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte erfolgen.
Massnahmen zur Förderung der Chancengleichheit
Im Rahmen der Gender-Strategie des ETH-Rats sind die Institutionen des ETH-Bereichs zuständig, ihrer jeweiligen Situation angepasste Massnahmen umzusetzen. Insgesamt sind von den Institutionen im Jahr 2023 rund 23 Mio. CHF eingesetzt worden für die Umsetzung der Gleichstellung von Mann und Frau, für Massnahmen zur Erhöhung der Anzahl von Frauen in Lehre und Forschung sowie für Arbeitsbedingungen, die zu einer guten Balance der Lebensbereiche beitragen (inkl. der Bereitstellung von Kinderkrippen). Der Anteil der Frauen in Führungspositionen und bei den Neuernennungen bei Professuren konnte in den letzten Jahren gesteigert werden. Die Institutionen führten Sensibilisierungskampagnen zur Gleichstellung durch und verstärkten die Massnahmen zu Laufbahnberatung für Frauen auf allen Stufen. Die Institutionen des ETH-Bereichs bieten auch Coaching- und Mentoring-Angebote für Studentinnen und junge Wissenschaftlerinnen an, um sie in der Förderung ihrer Karrieren zu unterstützen.
Pierre Dillenbourg zum Mitglied ad Interim der Schulleitung der EPFL ernannt
Der ETH-Rat nahm Kenntnis vom Austritt von Prof. Jan Hesthaven aus der Schulleitung der EPFL und bedankte sich für seinen Einsatz, die Forschung und Lehre der EPFL mit internationaler Sichtbarkeit weiter zu stärken. Er verlässt die EPFL, um Anfang Oktober sein neues Amt als Präsident des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) aufzunehmen. Jan Hesthaven kam 2013 als ordentlicher Professor an die EPFL. Er ist ein international anerkannter und vielfach ausgezeichneter Experte auf dem Gebiet der Computermathematik. An der EPFL war er von 2017 bis 2020 als Dekan der Fakultät für Grundlagenwissenschaften sowie seit 2021 als Vizepräsident für akademische Angelegenheiten tätig.
Der ETH-Rat ernannte Prof. Pierre Dillenbourg zum neuen Mitglied der Schulleitung ad Interim. Er übernimmt dieses Amt bis zum Ende der Amtszeit von Prof. Martin Vetterli von September bis Dezember 2024. Pierre Dillenbourg ist Professor für Bildungstechnologien seit 2013 und besitzt breite Kenntnisse der Organisation und Kultur an der EPFL.
Ernennung neuer Mitglieder in der Direktion der Empa
Auf Antrag der Empa-Direktorin Tanja Zimmermann ernannte der ETH-Rat Dr. Nathalie Casas sowie im Jobsharing Prof. René Rossi und Prof. Manfred Heuberger als neue Mitglieder der Direktion der Empa. Nathalie Casas arbeitete beim ETH Spin-off Climeworks, wo sie als Forschungs- und Entwicklungsleiterin tätig war. Sie studierte und doktorierte in Chemie- und Bioingenieurwissenschaften an der ETH Zürich. Sie ist Mitglied des Innovationsrats von Innosuisse sowie Mitglied der Eidgenössischen Energieforschungskommission CORE.
René Rossi und Manfred Heuberger werden als Mitglieder der Direktion im Jobsharing angestellt. Manfred Heuberger ist Abteilungsleiter Advanced Fibres und seit 2005 an der Empa. Er ist zudem seit 2021 Titularprofessor am Departement für Materialwissenschaften der ETH Zürich. René Rossi ist Abteilungsleiter Biomimetic Membranes and Textiles. Er ist seit 1992 an der Empa und seit 2020 Titularprofessor an der ETH Zürich. Beide haben bereits gemeinsam die Co-Leitung des Departements Materials Meets Life inne.
Ehemaliger Bundeskanzler Walter Thurnherr zum Professor of Practice an der ETH Zürich ernannt
Der ehemalige Bundeskanzler Walter Thurnherr wurde vom ETH-Rat zum Professor of Practice der ETH Zürich ernannt. Walter Thurnherr hatte sich während seiner Amtszeit als Bundeskanzler von 2016 bis 2023 stark für einen stärkeren Austausch zwischen Wissenschaft und Politik eingesetzt. Er war auch massgeblich am Umsetzungsvorschlag für den Einbezug der Wissenschaft in Krisen, welcher vom Bundesrat verabschiedet wurde, beteiligt. Dieser sieht vor, dass Expertinnen und Experten über ad-hoc Beratungsgremien in die wissenschaftliche Politikberatung einbezogen werden. Als Professor of Practice wird Walter Thurnherr an der ETH Zürich angewandte Lehrveranstaltungen im Bereich der Politikgestaltung in der Schweiz anbieten sowie zum Aufbau der geplanten School of Public Policy beitragen.