Budgetbericht 2025
Sehr geehrte Leserinnen und Leser
Bildung, Forschung und Innovation leisten einen bedeutenden Beitrag, um Arbeitsplätze und Wohlstand in unserem Land zu erhalten und unsere weltweite Spitzenposition zu wahren. Um dies auch in Zukunft leisten zu können, braucht es eine ausreichende und stabile Finanzierung. Schon Benjamin Franklin wusste: «Eine Investition in Wissen bringt die beste Rendite.» So erzeugt jeder in der Schweiz in den ETH-Bereich investierte Franken mehr als das Fünffache an Wert und jeder Arbeitsplatz rund fünf weitere Arbeitsplätze.
Die finanzielle Situation des Bunds ist schwierig. Wir müssen alle helfen, die Bundesfinanzen wieder ins Lot zu bringen und die Schuldenbremse einzuhalten. Es ist klar, dass auch der ETH-Bereich dazu seinen Beitrag leisten muss. Gleichzeitig bedaure ich, dass für den ETH-Bereich in der BFI-Periode 2025–2028 real kein Wachstum vorgesehen ist. 2025 stehen ihm sogar deutlich weniger Bundesmittel zur Verfügung als 2024.
Deshalb kann der ETH-Bereich seine Strategie 2025–2028 nicht wie geplant umsetzen, muss geplante Aktivitäten redimensionieren oder streichen und gewisse Leistungen abbauen. Bereits am 7. März 2024 entschied der ETH-Rat, bestimmte Initiativen zu sistieren: Er verzichtet 2025 auf neue Forschungsinfrastrukturen sowie auf Projekte in den Bereichen Gesundheit, fortschrittliche Materialien und Digitalisierung. Die nationale Initiative zur künstlichen Intelligenz, Swiss AI, erhält nur halb so viele Mittel wie ursprünglich vorgesehen. Auch auf Stufe der Institutionen sind Massnahmen notwendig. Diese reichen vom Anstellungsstopp über den Verzicht auf die Sanierung oder den Neubau von Gebäuden bis hin zu Zulassungsbeschränkungen für Studierende.
Trotz der aktuellen Herausforderungen ist es wichtig zu betonen, dass langfristig und im internationalen Kontext die starke und kontinuierliche Finanzierung durch den Bund eine der Grundlagen für den Erfolg des ETH-Bereichs ist. Auch 2025 werden sich die Institutionen des ETH-Bereichs mit voller Kraft dafür einsetzen, der Schweiz bestmöglich zu dienen, international wettbewerbsfähig zu bleiben und zur Lösung der drängendsten Herausforderungen beizutragen – getreu dem Motto des ETH-Bereichs «How to best serve Switzerland».
Prof. Dr. Michael O.Hengartner,
Präsident des ETH-Rats