Joël Mesot, Präsident der ETH Zürich, verzichtet auf eine weitere Amtszeit
Prof. Dr. Joël Mesot ist seit Januar 2019 Präsident der ETH Zürich. Die derzeit laufende zweite Amtszeit dauert bis Ende 2026. Joël Mesot informierte den ETH-Rat, dass er sich nicht für eine dritte vierjährige Amtszeit zur Verfügung stellen wird. Der ETH-Rat bedauert diesen Entscheid sehr und bedankt sich bei Joël Mesot für sein erfolgreiches Wirken an der ETH Zürich. Ihm ist es gelungen, die ETH Zürich als eine der besten Hochschulen der Welt weiterzuentwickeln und wichtige Reformen umzusetzen. In seine Amtszeit fällt beispielsweise das Organisationsentwicklungsprojekt reETHink. «Joël Mesot führt die ETH Zürich in herausfordernden Zeiten mit strategischer Weitsicht und Führungsstärke. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit ihm für einen starken ETH-Bereich und eine innovative Schweiz», sagt ETH-Ratspräsident Prof. Dr. Michael Hengartner. «Nach acht Jahren wird es für mich Zeit, den Stab weiterzugeben. Aber bis dahin gibt es noch einiges anzupacken und zu Ende zu führen. Ich freue mich auf die verbleibende Zeit im Dienst der ETH Zürich und der Schweiz», fügt Joël Mesot hinzu. Er ist seit 2010 Mitglied des ETH-Rats: von 2010 bis 2018 als Direktor des PSI, seit 2019 als Präsident der ETH Zürich.
Mittelzuteilung an die Institutionen des ETH-Bereichs
Der ETH-Rat teilte an seiner Sitzung die Bundesmittel für das Jahr 2026 zu mit einer Aussicht auf die Jahre 2027–2029 und einer Nachtragszuteilung für das Jahr 2025. Nach zwei Sparrunden in den letzten beiden Jahren hat das Parlament das Budget für den ETH-Bereich für 2025 aufgestockt. Damit kann ein Teil der einmaligen Kürzung von 100 Mio. CHF des Budgets 2025 kompensiert werden und es können zusätzliche Mittel für die Schweizer KI-Initiative verwendet werden. Der grösste Teil der Bundesmittel für 2026 sprach der ETH-Rat den beiden Hochschulen ETH Zürich und EPFL sowie den vier Forschungsanstalten PSI, WSL, Empa und Eawag zu. Einerseits für deren Grundaufträge, andererseits für die Umsetzung der Entwicklungspläne. Da die vergangene Rechnung des Bundes besser ausfiel als erwartet, sind für 2026 voraussichtlich keine weiteren Kürzungen zu erwarten.
Wechsel in den Schulleitungen der ETH Zürich und EPFL
Auf Antrag des Präsidenten der ETH Zürich, Prof. Dr. Joël Mesot, ernennt der ETH-Rat Prof. Dr. Annette Oxenius zum neuen Mitglied der Schulleitung. Sie tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Christan Wolfrum als Vizepräsidentin für Forschung an. Annette Oxenius promovierte 1997 an der ETH Zürich, wurde 2002 Assistenzprofessorin und ist seit 2012 ordentliche Professorin für Immunologie an der ETH Zürich. Sie ist eine der weltweit führenden Expertinnen im Bereich der Regulation der adaptiven Immunantwort bei viralen Infektionen. Im Laufe ihrer Forschungskarriere erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen. Sie war während mehrerer Jahre Mitglied der Forschungskommission der ETH Zürich und leitete deren Subkommsission Life Sciences bis 2021. Annette Oxenius ist auch in der Lehre erfolgreich engagiert und erhielt von den Studierenden des Departements Biologie 2017 für ihre ausgezeichnete Lehre die Goldene Eule. Sie tritt ihr neues Amt am 1. August 2025 an.
Der jetzige Vizepräsident Christian Wolfrum tritt per Ende Juni 2025 zurück und nimmt eine neue Herausforderung an der Nanyang Technological University NTU Singapore als Deputy President & Provost an. Der ETH-Rat bedankt sich bei ihm für sein erfolgreiches Wirken. Es ist Christian Wolfrum insbesondere gelungen, die Medizin-relevante Forschung zu stärken und die Zusammenarbeit speziell mit den Spitälern zu verbessern. Besonders hervorzugeben ist auch das gemeinsam mit der EPFL gegründete Swiss National AI Institute (SNAI).
Der ETH-Rat verabschiedet zudem Dr. Matthias Gäumann als Mitglied der Schulleitung der EPFL. Wie bereits öffentlich kommuniziert, wird er ab August 2025 die Stelle als CEO des Unternehmens Hydro Exploitations antreten. Der ETH-Rat wünscht ihm in dieser Rolle viel Erfolg und bedankt sich für sein langjähriges Engagement an der EPFL. Matthias Gäumann begann seine Tätigkeit 2015 als Direktor für Forschungsangelegenheiten und gehörte als Vizepräsident für Betrieb seit 2021 der Schulleitung der EPFL an. Nach der Corona-Pandemie führte er Kontinuitätspläne für alle wichtigen Abteilungen der EPFL ein. Er war auch für die Erstellung der ersten Masterpläne für Renovierungen und Neubauten der EPFL verantwortlich und leistete einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der zukünftigen Gebäude «Double-Deck» für Studierende und «Advanced Science Building» für die Grundlagenforschung. Die Suche einer Nachfolge läuft derzeit.
Organisationsentwicklungsprojekt im ETH-Bereich «FIT for the Future»
Nach Vorkonsultation der Institutionen des ETH-Bereichs hat der ETH-Rat an seiner Sitzung im Dezember 2024 einen Richtungsentscheid getroffen: Mit einem gemeinsamen «Dach» über den Forschungsanstalten und allfälliger neuer Einheiten soll, neben der ETH Zürich und der EPFL, ein dritter starker Pfeiler des ETH-Bereichs mit eigener Rechtspersönlichkeit gebildet werden. Die Brands der Forschungsanstalten und deren Standorte sollen erhalten bleiben. Der ETH-Rat hat nun Anfang 2025 zusammen mit den Institutionen mit der zweiten, sogenannten «Design-Phase» des Projekts begonnen.
Die Stellungnahmen und Fragen der Institutionen aus der internen Vorkonsultation wurden für die Weiterentwicklung des Projekts aufgenommen. Die Website zum Stand des Organisationsentwicklungsprojekts wird laufend aktualisiert. Interessierte haben die Möglichkeit, den Newsletter zu abonnieren, der vier- bis fünfmal im Jahr über den Stand des Projekts informiert. Er richtet sich an Mitarbeitende, an interessierte Personen von Partnerinstitutionen, Stakeholder sowie Vertreterinnen und Vertreter von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Mehr Informationen unter folgendem Link: https://ethrat.ch/de/eth-bereich/fit-for-the-future/
Konsolidierte Berichterstattung 2024 über den ETH-Bereich
Der ETH-Rat verabschiedete die konsolidierte Berichterstattung 2024 über den ETH-Bereich. Der Geschäftsbericht und der Finanzbericht des ETH-Rats werden dem Bundesrat zur Genehmigung unterbreitet und im Anschluss auf der Website des ETH-Rats publiziert. In der konsolidierten Berichterstattung legt der ETH-Rat zusammen mit dem Geschäftsbericht Rechenschaft über die Erreichung der Strategischen Ziele 2021‒2024 des Bundesrats für den ETH-Bereich ab. Der Finanzbericht informiert detailliert und transparent über das Finanzjahr 2024.
Gedenken zum Tod von Christiane Leister
Die Mitglieder des ETH-Rats gedachten ihrer kürzlich verstorbenen Kollegin Christiane Leister, die am Wochenende überraschend verschied. Christiane Leister bleibt als engagierte, vorausschauende und lebensfreudige Persönlichkeit in Erinnerung. Sie engagierte sich im ETH-Rat stark für die Themen Wissenschaft und Forschung, Wissenstransfer in die Wirtschaft und die Gesellschaft sowie Nachhaltigkeit. Ihre Inputs aus ihrer vielseitigen Erfahrung, vor allem aus der Sicht einer erfolgreichen Unternehmerin, waren für den ETH-Rat immer sehr wertvoll. Die Kolleginnen und Kollegen des ETH-Rats verlieren mit Christiane Leister eine äusserst geschätzte Kollegin, die mit ihrer positiven und fröhlichen Art in Erinnerung bleiben wird. Den Angehörigen und Freunden möchten die Mitglieder des ETH-Rats ihr tiefstes Mitgefühl ausdrücken.