Der ETH-Rat hat an seiner Sitzung vom 22./23. September 2021 auf Antrag des Präsidenten der ETH Zürich, Prof. Dr. Joël Mesot, und des Präsidenten der EPFL, Prof. Dr. Martin Vetterli, insgesamt 14 Professorinnen und 8 Professoren ernannt, einen Professorentitel verliehen und den Rücktritt von 7 Professorinnen und Professoren mit Verdankung zur Kenntnis genommen. In den letzten 12 Monaten hat der ETH-Rat insgesamt 23 Frauen und 30 Männer neu ernannt, was einem Frauenanteil von 43 % entspricht.
Neuernennungen ETH Zürich
Prof. Dr. Lint Barrage (*1985), zurzeit Assistenzprofessorin an der University of California, USA, zur ausserordentlichen Professorin für Energie- und Klimawirtschaft am Departement Management, Technologie und Ökonomie. Lint Barrages Forschung konzentriert sich auf die makroökonomischen und gesellschaftlichen Konsequenzen von ökologischen Entwicklungen und umweltpolitischen Entscheidungen. Ihr besonderes Interesse gilt dabei den energie- und klimapolitischen Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung. Mit ihrer Berufung verstärkt das Departement die die Kompetenzen und Forschungsaktivitäten in Energieökonomie und -politik. Zudem ergeben sich wichtige Synergien mit den Kolleginnen und Kollegen des Center for Energy Policy and Economics und des Energy Science Center.
Florian Tramèr (*1991), zurzeit Doktorand an der Stanford University, USA, zum Tenure-Track-Assistenzprofessor für Informatik am Departement Informatik. Florian Tramèrs Forschung liegt an der Schnittstelle zwischen Privacy, Security und Machine Learning. Seine Dissertation beschäftigt sich mit Attacken auf maschinelle Lernsysteme. Seine Arbeit über den Umgang mit visuellen Werbeblockern hat in der Branche für Aufsehen gesorgt und beeinflusste Adblock Plus, eine der führenden Werbeblocker-Anwendungen mit Millionen von Nutzerinnen und Nutzern. Zudem weist Florian Tramèr Erfahrungen im Bereich Privacy und Security von Smart Contracts und Kryptowährungen auf. Mit seiner Berufung wird am Departement die Verbindung der Forschungsprogramme in Informationssicherheit und Maschinellem Lernen entscheidend gestärkt.
Dr. Michal Wieczorek (*1987), zurzeit Postdoktorand an der Rockefeller University in New York, USA, zum Assistenzprofessor für Integrative Ansätze in der Strukturbiologie am Departement Biologie. Michal Wieczoreks Forschung konzentriert sich auf die Analyse des Zytoskeletts. Störungen von Zytoskelett-Prozessen können die Grundlage von Krankheiten bilden und deren Behebung stellt das Ziel verschiedener Krebstherapien dar. Mit der Berufung von Michal Wieczorek verstärkt das Departement Biologie in idealer Weise die intradepartementalen Verbindungen zwischen den Forschungsbereichen Biochemie, Zellbiologie, Strukturbiologie und Biophysik. Interaktionen und Synergien werden sich auch mit Kolleginnen und Kollegen am Paul Scherrer Institut (PSI), in den Gesundheitswissenschaften und in der Chemie ergeben.
Prof. Dr. Sarah Zerbes (*1978), zurzeit ordentliche Professorin am University College London, Grossbritannien, zur ordentlichen Professorin für Mathematik am Departement Mathematik. Das Forschungsgebiet von Sarah Zerbes ist die Zahlentheorie, insbesondere die arithmetische Geometrie. Kürzlich hat sie neue Methoden entwickelt, um sogenannte Euler-Systeme zu konstruieren. Mit diesen neuen Werkzeugen hat sie grundlegende Fortschritte im Bereich der Vermutung von Birch und Swinnerton-Dyer erzielt, die eines der berühmtesten und geheimnisvollsten offenen Probleme der Mathematik darstellt. Die mehrfach ausgezeichnete Forscherin erhielt unter anderem 2015 einen ERC Consolidator Grant. Mit der Berufung von Sarah Zerbes als ordentliche Professorin gewinnt das Departement Mathematik eine weltweit führende Zahlentheoretikerin, die diese wichtige Richtung der Mathematik verstärken wird.
Beförderungen ETH Zürich
Prof. Dr. Marco Hutter (*1985), zurzeit Tenure-Track-Assistenzprofessor an der ETH Zürich, zum ausserordentlichen Professor für Robotersysteme am Departement Maschinenbau und Verfahrenstechnik. Marco Hutter ist Leiter des Robotic Systems Lab und befasst sich mit der Entwicklung von intelligenten Robotersystemen für den Einsatz in anspruchsvollen Umgebungen. Er erarbeitet neuartige Konzepte von seriell-elastischen Antriebssystemen für Laufroboter. Forschungen unter seiner Leitung führten 2017 zur Gründung von ANYmal und der ANYmal Research Initiative, eines der wichtigsten Kooperationsnetzwerke auf dem Gebiet der Laufrobotik. Er gilt als weltweit anerkannter Vordenker und Leader auf seinem Gebiet und wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 2019 mit einem ERC Starting Grant.
Prof. Dr. Tanja Stadler (*1981), zurzeit ausserordentliche Professorin an der ETH Zürich, zur ordentlichen Professorin für Computergestützte Evolution am Departement Biosysteme. Tanja Stadler befasst sich mit der Entwicklung von mathematischen und bioinformatischen Methoden zur Identifikation dynamischer Prozesse und gilt als führende Forscherin im neuen Gebiet der phylogenetischen Dynamik. Sie verfügt über eine herausragende Publikationsbilanz und erhielt zahlreiche prestigeträchtige Auszeichnungen, unter anderem einen ERC Starting Grant 2013 und einen ERC Consolidator Grant 2021. Tanja Stadler ist seit ihrer Gründung im März 2020 Mitglied der Swiss National COVID-19 Science Task Force und wurde im August 2021 zu deren Leiterin befördert.
Neuernennungen EPFL
Dr. Tiffany Abitbol (*1980), zurzeit Forscherin an den Research Institutes of Sweden (RISE), Schweden, zur Tenure-Track-Assistenzprofessorin für Materialwissenschaft und -ingenieurwesen an der Fakultät für Ingenieurwissenschaft und Technologie. Tiffany Abitbols Forschung befasst sich mit der Zellulose, insbesondere auf dem Gebiet der Nanozellulose und der Ökomaterialien, und zielt darauf ab, neue funktionale Materialien aus biobasierten Komponenten zu entwickeln. Im Kontext dringender Umweltfragen spielt Tiffany Abitbol eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von nachhaltigen Materialien. Ihre Ernennung wird die Sichtbarkeit dieses Bereichs an der EPFL stärken und erweitern, indem neue Kooperationen mit anderen Bereichen der Hochschule sowie mit Partnern aus der Industrie geschaffen werden.
Dr. Meret Aeppli (*1989), zurzeit Postdoktorandin an der University of Stanford, USA, zur Tenure-Track-Assistenzprofessorin für Umweltingenieurwissenschaften an der Fakultät für Bau, Architektur und Umwelt. Meret Aeppli befasst sich mit Redoxreaktionen und der Rolle des Bodens im globalen Kohlenstoffkreislauf. Sie forscht nach nachhaltigen Massnahmen zum Schutz des Bodenkohlenstoffs und zur Abschwächung der negativen Auswirkungen des Klimawandels. An der EPFL wird sie ein Forschungsprogramm zum Verständnis des Kohlenstoffkreislaufs in Wassereinzugsgebieten entwickeln, das sich insbesondere mit der Analyse der Kohlenstoffstabilisierung in Böden an kontrastreichen Standorten befasst, wie etwa in Höhenlagen oder Überschwemmungsgebieten, die in der Schweiz sehr präsent sind.
Prof. Dr. Olga Fink (*1983), zurzeit Assistenzprofessorin an der ETH Zürich sowie affiliierte Forscherin am Massachusetts Institute of Technology (MIT), USA, zur Tenure-Track-Assistenzprofessorin für Bauingenieurwissenschaften an der Fakultät für Bau, Architektur und Umwelt. Olga Fink forscht an der Entwicklung intelligenter Algorithmen in komplexen Infrastrukturen sowie in industriellen Systemen. Sie gilt als Expertin auf den Gebieten des Deep Learning und hybrider Algorithmen für intelligente Wartungssysteme. Sie ist Mitglied zahlreicher Komitees, Expertin bei Innosuisse sowie Teil diverser Arbeitsgruppen der ETH Zürich. Ihr Fachwissen und ihre Forschungsinteressen werden den Bereich des Bauingenieur-wesens an der EPFL im Gebiet der Instandhaltung von Infrastruktursystemen erheblich stärken.
Prof. Dr. Maryam Kamgarpour (*1982), zurzeit Assistenzprofessorin an der University of British Columbia, Kanada, sowie Assistenzprofessorin an der ETH Zürich, zur Tenure-Track-Assistenzprofessorin für Maschinenbau an der Fakultät für Ingenieurwissenschaft und Technologie. Maryam Kamgarpour befasst sich mit der Entwicklung von Kontroll-Theorien und -Algorithmen für sichere und zuverlässige cyber-physische Systeme, die von intelligenten Stromnetzen über intelligente Transportnetze bis hin zur Robotik Anwendung finden. Für das reibungslose Funktionieren autonomer Systeme, bei denen Sicherheit und Zuverlässigkeit an erster Stelle stehen, ist dieser Forschungsbereich unerlässlich. Die 2016 mit einem ERC Starting Grant ausgezeichnete Forscherin ist eine grosse Bereicherung für die EPFL, um den wachsenden Bedürfnissen des Instituts für Maschinenbau gerecht zu werden.
Prof. Dr. Marianne Liebi (*1984), zurzeit Gruppenleiterin an der Empa sowie Adjunct Associate Professor an der Chalmers University of Technology, Schweden, zur Tenure-Track-Assistenzprofessorin für Materialwissenschaft an der Fakultät für Ingenieurwissenschaft und Technologie sowie am Paul Scherrer Institut (PSI). Marianne Liebis Forschung befasst sich mit der Entwicklung von Methoden zur Charakterisierung von Materialien, einschliesslich Materialien biologischer Herkunft wie Knochen, mithilfe von Röntgenstrahlen. Die innovative Forscherin ist auf internationaler Ebene sehr gefragt und hat ein umfangreiches Netzwerk an Kooperationen aufgebaut. Sie engagiert sich stark in der Lehre und ist ein Vorbild für künftige Generationen von Ingenieurinnen. Mit ihrer Ernennung verstärken die EPFL und das PSI ein sowohl komplexes als auch aktuelles Forschungsgebiet.
Prof. Dr. Charlotte Malterre-Barthes (*1977), zurzeit Assistenzprofessorin an der Harvard University, USA, zur Tenure-Track-Assistenzprofessorin für Architektur an der Fakultät für Bau, Architektur und Umwelt. Charlotte Malterre-Barthes befasst sich mit territorialen Transformationen und Urbanisierungsprozessen und forscht zu den Themen Ressourcen, Ökologie, Wirtschaft, Logistik und Governance. Sie untersucht miteinander verknüpfte Themen wie informeller Wohnungsbau, Landwirtschaft, Armut, Migration, Klima und Immobilien, wobei sie digitale Kartierungstechnologien und Satellitenbilder sowie Feldstudien einsetzt. Während sechs Jahren war sie Leiterin des Masters für Urban Design an der ETH Zürich. Zudem ist sie Gründungsmitglied der Parity Group für Geschlechtergerechtigkeit in der Architektur sowie Mitglied diverser Kommissionen und Co-Leiterin eines eigenen Architekturbüros.
Dr. Kirsten Moselund (*1976), zurzeit Forscherin bei IBM Research Zürich, zur ordentlichen Professorin für Elektro- und Mikrotechnik an der Fakultät für Ingenieurwissenschaft und Technologie sowie am Paul Scherrer Institut (PSI). Kirsten Moselund befasst sich mit dem Entwurf, der Herstellung und der Charakterisierung neuer nanoelektronischer Bauelemente mit sehr geringem Stromverbrauch. Ihre Forschung zeichnet sich durch die Verbindung von Technologie und Physik aus, die es ihr ermöglicht, innovative Geräte zu entwerfen. Kirsten Moselund wird am PSI ein Labor leiten, das sich mit der Nutzung der Nanotechnologie im Bereich des kurzwelligen Lichts befasst. Sie wird die Zusammenarbeit sowohl mit der EPFL wie auch mit der Industrie stärken und dank ihrer langjährigen Erfahrung in der Industrie die Gründung neuer Start-ups fördern.
Dr. Anirudh Raju Natarajan (*1990), zurzeit Postdoktorand an der University of California, USA, zum Tenure-Track-Assistenzprofessor für Materialwissenschaft an der Fakultät für Ingenieurwissenschaft und Technologie. Anirudh Natarajan forscht im Bereich der Material-theorie und -simulation mit dem Ziel, neue Materialien zu entdecken und zu synthetisieren. Mit seinem ehrgeizigen Forschungsplan wird er sich mit einer Reihe von material-wissenschaftlichen Problemen befassen, die potenziell wichtige Anwendungen nach sich ziehen. Parallel dazu wird er an der Weiterentwicklung von Simulationsmethoden arbeiten. Der herausragende Forscher wird an der EPFL eine wichtige Rolle bei der Ausweitung und Diversifizierung der Aktivitäten im Bereich der materialwissenschaftlichen Modellierung einnehmen.
Prof. Dr. Sarah Nichols (*1984), zurzeit Assistenzprofessorin an der Rice University, USA, sowie Inhaberin eines Architekturbüros, zur Tenure-Track-Assistenzprofessorin für Architektur an der Fakultät für Bau, Architektur und Umwelt. Sarah Nichols befasst sich in ihrer Forschung mit der Geschichte von Baumaterialien, der Materialgewinnung und der Baupraxis in der Schweiz im Zusammenhang mit politischen und ökologischen Anliegen. Zurzeit fokussiert sie sich auf die Rolle des Betons, womit sie einen wichtigen Beitrag zur Debatte über die Kreislaufwirtschaft und der Frage nach nachhaltigen Baumaterialen leistet. Mit der Berufung der aufstrebenden Architekturhistorikerin und -theoretikerin verstärkt das Institut die Lehre sowie den wissenschaftlichen Einfluss in einem Forschungsgebiet von grosser gesellschaftlicher Bedeutung.
Prof. Dr. Stefana Parascho (*1986), zurzeit Assistenzprofessorin an der Princeton University, USA, zur Tenure-Track-Assistenzprofessorin für Architektur an der Fakultät für Bau, Architektur und Umwelt. Stefana Parascho bewegt sich als Forscherin, Architektin und Dozentin an der Schnittstelle von Architektur und Digitalisierung und befasst sich insbesondere mit computer-basierten Entwürfen und integrativen Architekturmodellen. Ziel der mehrfach ausgezeichneten Forscherin ist es, die Interdisziplinarität in der Architektur durch die Entwicklung digitaler Fertigungsmethoden und robotergestützter Fabrikationsprozesse zu fördern. Stefana Parascho verfügt über alle wissenschaftlichen und persönlichen Qualitäten einer erstklassigen Forscherin und Dozentin, die die EPFL auf diesem für die Gesellschaft relevanten Forschungsgebiet stärken werden.
Dr. Andrew Sonta (*1993), zurzeit Postdoktorand an der University of Columbia, USA, zum Tenure-Track-Assistenzprofessor für Bauingenieurwesen an der Fakultät für Bau, Architektur und Umwelt. Andrew Sontas Forschung konzentriert sich auf datenbasierte Modellierungs-, Analyse- und Designtechniken zur Verbesserung sozialer und ökologischer Ziele in der gestalteten Umwelt. Die Herausforderungen der städtischen Nachhaltigkeit will er mit einer multidisziplinären Sichtweise angehen. Weiter befasst er sich mit den physikalischen Zusammenhängen zwischen Energieverbrauch und Effizienz des Gebäudebetriebs. Neben der Entwicklung eines neuen Forschungsprogramms wird er auch zu neuen Clustern der Fakultät, dem Smart Living Lab in Freiburg und dem neuen CLIMACT-Zentrum beitragen.
Beförderungen EPFL
Prof. Dr. Esther Amstad (*1983), zurzeit Tenure-Track-Assistenzprofessorin an der EPFL, zur ausserordentlichen Professorin für Materialwissenschaft an der Fakultät für Ingenieur-wissenschaft und Technologie. Esther Amstad forscht in den Bereichen Materialchemie, Mikrofluidik, Polymerwissenschaften und biomimetische Materialien. Dank ihres kreativen, angewandten Forschungsansatzes gilt sie als international führende Forscherin auf dem Gebiet der weichen Materie, welches sie durch ihre Arbeit in neue Richtungen lenkt. Durch wichtige akademische und industrielle Kooperationen, eine qualitativ hochstehende Lehre sowie innovative Forschung wird sie zur Stärkung der Materialwissenschaften beitragen und diverse Bereiche der Wissenschaft und des Ingenieurwesens verbinden.
Prof. Dr. David Atienza Alonso (*1978), zurzeit ausserordentlicher Professor an der EPFL, zum ordentlichen Professor für Elektrotechnik an der Fakultät für Ingenieurwissenschaft und Technologie. David Atienza entwickelt leistungsstarke eingebettete Systeme und integrierte Multiprozessor-Schaltungen für das Internet der Dinge. Er ist ein international führender Experte auf dem Gebiet des 3D-Designs integrierter Schaltungen und leistet einen wichtigen Beitrag im Bereich Multiprozessor-Systems-on-Chip (MPSoC) mit Anwendungen in den Bereichen Edge AI und Cloud-Systeme. David Atienza verfolgt das Ziel, die nächste Stufe der digitalen Datenrevolution zu unterstützen und die ökologischen sowie wirtschaftlichen Auswirkungen der Ära des Internets der Dinge verantwortungsvoll anzugehen.
Prof. Dr. Bruno Emanuel Ferreira De Sousa Correia (*1980), zurzeit Tenure-Track-Assistenz-professor an der EPFL, zum ausserordentlichen Professor für Bioengineering an der Fakultät für Ingenieurwissenschaft und Technologie. Bruno Correias Forschung befasst sich mit dem Proteindesign, insbesondere dem Bereich der Proteinsynthese sowie der Vorhersage von Proteinstrukturen. Dieses Gebiet ist entscheidend für die Entwicklung von Impfstoffen. Durch seine originelle Forschung, die auf einem computerbasierten sowie experimentellen Ansatz beruht, gilt Bruno Correia als international führender Forscher auf dem Gebiet der Proteinsynthese, des Impfstoffdesigns und der Gentherapie. Seine akademischen und industriellen Kooperationen tragen zur Stärkung des wichtigen Bereichs des Bioengineerings bei.
Prof. Dr. Brice Lecampion (*1976), zurzeit Tenure-Track-Assistenzprofessor an der EPFL, zum ausserordentlichen Professor für Geoenergie an der Fakultät für Bau, Architektur und Umwelt. Brice Lecampion befasst sich mit grundlegenden und angewandten Forschungsfragen im Zusammenhang mit Geoenergieprojekten im Untergrund (Tiefengeothermie, CO2-Speicherung, Gasförderung und -speicherung) und zielt darauf ab, sowohl die Praxis der Industrie zu verbessern als auch politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern, Regulierungsbehörden und der Öffentlichkeit Fachwissen zur Verfügung zu stellen. Mit seiner soliden Erfahrung aus der Industrie und seiner experimentellen Arbeit leistet er einen wesentlichen Beitrag in seinem Fachgebiet und gilt als weltweit führender Forscher.
Prof. Dr. Elisa Oricchio (*1979), zurzeit Tenure-Track-Assistenzprofessorin an der EPFL, zur ausserordentlichen Professorin für Life Sciences an der Fakultät für Life Sciences. Elisa Oricchios Forschung konzentriert sich auf das Verständnis der Rolle genetischer und epigenetischer Veränderungen bei der Krebsentstehung und wie diese Veränderungen die Reaktion auf Krebsbehandlungen beeinflussen. Sie hat sehr anspruchsvolle Methoden in der Genomik und der Chromatinstrukturanalyse entwickelt, die für die gesamte Fakultät von grossem Interesse sind. Ihre Arbeit ist nicht nur von wissenschaftlicher Bedeutung, sondern identifiziert auch potenzielle neue Ziele für die Entwicklung von Therapien zur Behandlung von Krebspatientinnen und -patienten. Die bekannte Forscherin ist führende Expertin auf ihrem Gebiet und eine beliebte Dozentin.
Verleihung des Titels «Professorin» oder «Professor»
Dr. Anastasios Vassilopoulos (*1972), zurzeit Leitender Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Bau, Architektur und Umwelt der EPFL, zum Titularprofessor der EPFL. Anastasios Vassilopoulos forscht zu fortschrittlichen Materialien für nachhaltige Strukturen und hat an der Fakultät erfolgreich das Forschungsgebiet der Ermüdung von Bauteilen aus Verbundwerkstoffen entwickelt. Seine Arbeiten leisten einen wichtigen Beitrag zu einer neuen Generation fortschrittlicher Werkstoffe und er gilt als führender Forscher auf seinem Gebiet.
Verabschiedungen ETH Zürich
Prof. Dr. Michael Ambühl (*1951), zurzeit ordentlicher Professor für Verhandlungsführung und Konfliktmanagement am Departement Management, Technologie und Ökonomie, wird Ende Januar 2022 in den Ruhestand treten. Michael Ambühl kam als Student an die ETH Zürich und promovierte 1980. Von 1982 bis 2013 stand er im Staatsdienst, unter anderem bei der EU-Mission in Brüssel, als Chef des Integrationsbüros sowie als Staatssekretär. Bei vielen wichtigen Verhandlungen war er massgeblich beteiligt, weshalb ihn der ETH-Rat 2013 zum ordentlichen Professor ernannte, um seine Erfahrungen aus Politik und Diplomatie in der universitären Lehre und Forschung fruchtbar zu machen. Nebst seiner Professur hat Michael Ambühl die Swiss School of Public Governance (SSPG) aufgebaut und geführt.
Prof. Dr. Michael Detmar (*1957), zurzeit ordentlicher Professor für Pharmacogenomics am Departement Chemie und Angewandte Biowissenschaften, wird Ende Januar 2022 in den Ruhestand treten. Michael Detmar kam 2004 als ordentlicher Professor an die ETH Zürich. Schwerpunkte von Michael Detmars Forschung sind die Tumorbiologie, die molekulare Kontrolle chronischer Entzündungen und die Entwicklung individualisierter Therapien. Im Jahr 2015 wurde seine Arbeit mit der Wahl zum Mitglied der «Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften» honoriert. Von 2013 bis 2021 war Michael Detmar Mitglied des Forschungsrats des SNF. Er erhielt zahlreiche Preise, ist Mitherausgeber mehrerer wissenschaftlicher Zeitschriften und Berater für internationale Institutionen und Firmen.
Prof. Dr. Qiuting Huang (*1957), zurzeit ordentlicher Professor für Elektronik am Departement Informationstechnologie und Elektrotechnik, wird Ende Januar 2022 in den Ruhestand treten. Qiuting Huang kam 1993 als Assistenzprofessor an die ETH Zürich. In den letzten 30 Jahren hat er Pionierarbeit in einer Vielzahl von Disziplinen auf dem Gebiet der integrierten Schaltungen und Systeme geleistet. Zudem gilt er als einer der führenden Experten im Bereich der integrierten Hochfrequenzschaltungen für die Mobilfunk-Kommunikation. Zwischen 2013 und 2015 war er Studiendirektor des Departements Informationstechnologie und Elektrotechnik. Der engagierte Hochschuldozent erhielt zudem zahlreiche Auszeichnungen und Würdigungen und war und ist Mitglied verschiedener Komitees.
Prof. Dr. Simon Löw (*1956), zurzeit ordentlicher Professor für Ingenieurgeologie am Departement Erdwissenschaften, wird Ende Januar 2022 in den Ruhestand treten. Simon Löw kam 1996 als ordentlicher Professor an die ETH Zürich. Seine Forschung konzentriert sich auf hydro-mechanische Prozesse in geklüfteten Gesteinen auf projektrelevanten Massstäben. Er gilt als internationaler Experte in den Bereichen der nuklearen Endlagerung, tiefliegender Tunnelbauwerke und Massenbewegungen im Fels. Zurzeit präsidiert er die nationale Expertenkommission für Geologische Tiefenlagerung. An der ETH Zürich leitete er während mehreren Jahren als Vorsteher und Stellvertreter die Geschicke des Geologischen Instituts und prägte dadurch das Institut entscheidend mit.
Prof. Dr. Danilo Pescia (*1956), zurzeit ordentlicher Professor für Experimentalphysik am Departement Physik, wird Ende Januar 2022 in den Ruhestand treten. Danilo Pescia studierte Physik an der ETH Zürich und wurde 1992 zum ausserordentlichen Professor ernannt. Seine Forschung befasst sich vor allem mit dem Magnetismus niederdimensionaler Systeme und deren Phasenübergänge mit höchster räumlicher und zeitlicher Auflösung. In Anerkennung seiner bahnbrechenden Arbeiten im Bereich Magnetismus der 3D-Metalle sowie für die Entwicklung von Grundlagen zur Herstellung dünnster Schichten von Übergangsmetallen wurde Danilo Pescia 2018 zum Einzelmitglied der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften gewählt. Er war mehrere Jahre als Studiendelegierter des Departements Physik sowie als Hochschullehrer tätig.
Prof. Dr. Annette Spiro (*1957), zurzeit ordentliche Professorin für Architektur und Konstruktion am Departement Architektur, wird Ende Januar 2022 in den Ruhestand treten. Annette Spiro studierte Architektur an der ETH Zürich und wurde 2007 zur ordentlichen Professorin ernannt. Sie befasst sich mit der Technologie im Bauwesen und behandelt Fragen der Integration der Konstruktion in den architektonischen Entwurf. Sowohl ihre Forschungs- als auch Lehrtätigkeit haben die Praxis geprägt. Die enthusiastische Dozentin hat didaktische Konzepte entwickelt, die zukunftsweisend sind. Ihre architektonischen Werke haben zur internationalen Positionierung des Departements innerhalb der Disziplin der Architektur beigetragen. Sie war zudem Departementsvorsteherin und Mitglied diverser Kommissionen.
Verabschiedungen EPFL
Prof. Dr. Pablo Rivera-Fuentes (*1984), zurzeit Tenure-Track-Assistenzprofessor für Chemische Biologie, wird die Hochschule Ende Januar 2022 verlassen. Pablo Rivera-Fuentes forscht in den Bereichen des molekularen Imaging, der organischen Synthese und der biologischen Chemie. Dabei fokussiert er sich auf die Visualisierung intrazellulärer Verbindungen, um so ein besseres Verständnis für das Zusammenspiel der in Zellen stattfindenden Prozesse zu erlangen. Er tritt zurück, um eine ausserordentliche Professur an der Universität Zürich anzutreten.
Der ETH-Rat verdankt die Leistungen der scheidenden Professorin und Professoren in Wissenschaft, Lehre und akademischer Verwaltung.