Ziele von «FIT for the Future» und Richtungsentscheid des ETH-Rats

Der ETH-Rat und die sechs Institutionen des ETH-Bereichs haben Anfang 2024 acht Ziele definiert, welche im Rahmen des Organisationsentwicklungsprojekts «FIT for the Future» erreicht werden sollen, und dazu entsprechende Teilprojekte entwickelt. 

Der ETH-Rat führte bei den Institutionen des ETH-Bereichs von August bis Oktober 2024 eine interne Vorkonsultation zu diesen Zielen und dem Stand der Arbeiten durch. Die entsprechenden Rückmeldungen (siehe Zusammenfassung der Ergebnisse im Bericht der Firma Interface) bildeten die Grundlage für den Richtungsentscheid.

Ziele einer neuen Organisation im ETH-Bereich

Die Überprüfung der Organisation und Struktur soll sicherstellen, dass der ETH-Bereich auch in Zukunft der Gesellschaft bestmöglich dienen kann. Konkrete Projektziele sind:

  • Teilprojekt «Digital Unit»: Schaffung einer neuen missionsorientierten Einheit, inkl. der benötigten Infrastruktur, zum Thema «Digitalisierung».

  • Teilprojekt «Hubs»: Verbesserung der Instrumente zur Förderung der Zusammenarbeit innerhalb des ETH-Bereichs und darüber hinaus.

  • Teilprojekt «Efficiency»: Senkung der administrativen Kosten und Verschlankung / Effizienzsteigerung unterstützender Dienste.

  • Teilprojekt «Future Structure and Governance»: Schaffung einer Struktur für die Forschungsanstalten, die – in Ergänzung zu den beiden Hochschulen – eine einfachere Integration bestehender oder eine Unterstützung von künftigen Errichtungen neuer missionsorientierter Einheiten ermöglicht.

  • Teilprojekt «Strategic Coordination»: Verbesserung der Fähigkeit zur strategischen Koordination und zur gemeinsamen Entwicklung der Tätigkeitsportfolios der Institutionen des ETH-Bereichs, um weiterhin an der Spitze der wissenschaftlichen und technologischen Entwicklungen zu bleiben.

  • Teilprojekt «Portfolio Analysis»: Verlagerung oder Zusammenführung von Einheiten wo angezeigt, um die Aufgabenprofile zu schärfen, die Wirkung auf die Gesellschaft zu steigern, die Effizienz zu steigern und/oder Redundanzen zu vermindern.

  • Teilprojekt «Presence Research Institutes in the Romandie»: Ausbau der physischen Präsenz der Forschungsanstalten in der Romandie unter Beibehaltung der jetzigen Standorte in verschiedenen Kantonen der Schweiz.

  • Teilprojekt «Strengthen the Strengths»: Weiterentwicklung der Stärken des aktuellen Systems, einschliesslich der äusserst wertvollen und sichtbaren «Brands» der Institutionen des ETH-Bereichs und der engen Verbindungen zu den Stakeholdern.
 

Richtungsentscheid des ETH-Rats vom 4./5. Dezember 2024

Zukünftige Struktur und Governance der Forschungsanstalten

Der ETH-Rat beauftragt die Projekt-verantwortlichen, bestehend aus Mitgliedern des ETH-Rats sowie Leitungspersonen der beiden Hochschulen und der vier Forschungsanstalten, einen Vorschlag auszuarbeiten, wie eine zukünftige Struktur und Governance der Forschungsanstalten konkret aussehen soll. Mit einem gemeinsamen Dach über den bestehenden Forschungsanstalten sowie künftig neuen Einheiten wird der Forschungsbereich weiterentwickelt und als wichtiger Pfeiler mit eigener Rechtspersönlichkeit innerhalb des ETH-Bereichs gestärkt. Diese Reform orientiert sich an den strategischen Schwerpunkten des ETH-Bereichs («Mensch und Gesundheit», «Energie, Klima und ökologische Nachhaltigkeit», «Verantwortungsvolle digitale Transformation», «Fortschrittliche Materialien und Schlüsseltechnologien» sowie «Engagement und Dialog mit der Gesellschaft»).

Die Brands der Institutionen und die Standorte sollen erhalten bleiben. Zudem werden basierend auf einer Analyse Massnahmen vorgeschlagen, wie die Chancen realisiert und die Risiken adressiert werden können, welche die Strukturänderung insbesondere für die Forschungsanstalten und deren Mitarbeitende sowie die Stakeholder mit sich bringt. Schliesslich sollen die Transformationskosten berechnet sowie Nutzen und Synergiepotenziale, auch mit den beiden ETH, konkretisiert werden. Die Vor- und Nachteile der neuen Organisation und Struktur sind dem Status Quo (inklusive den Opportunitätskosten) gegenüberzustellen.

«Digital Unit»

Der ETH-Rat beauftragt die Projektverantwortlichen unter Einbezug der Arbeitsgruppe auf Basis des dem ETH-Rat vorgelegten Konzepts einen weiter konkretisierten Vorschlag für die «Digital Unit» als Einheit unter dem gemeinsamen Dach der Forschungsanstalten zu entwickeln. Dazu gehört auch eine mögliche organisatorische Überführung des Swiss Data Science Center (SDSC) sowie des nationalen Hochleistungs-Rechenzentrums CSCS in Lugano. Es soll zudem eine Einschätzung des Gesamtbudgets der «Digital Unit» vorgenommen werden.

Verstärkung der Präsenz in der Romandie

Verstärkung der Präsenz in der Romandie: Der ETH-Rat beauftragt die Forschungsanstalten, ihre Zusammenarbeit mit der EPFL und den Stakeholdern der Romandie sowie ihre Visibilität in der Romandie zu verstärken, und bekräftigt seine Absicht, das Headquarter für die «Digital Unit» in der Romandie anzusiedeln.

Hubs

Die Institutionen können Hubs unabhängig von der Organisationsentwicklung als eine mögliche Zusammenarbeitsform implementieren.

Portfolio-Entwicklung

Der ETH-Rat beauftragt die ETH Zürich und die EPFL, den in der Portfolio-Analyse identifizierten Fall «Hydroengineering» in ihrer Zuständigkeit umzusetzen, ebenso die EPFL und die Empa den Fall «Sustainable Construction». Die ETH Zürich soll im Fall des «Bedretto Lab» die Zielsetzung einer Antragsstellung als Forschungsinfrastruktur gemäss Roadmap 2027 für Forschungsinfrastrukturen prüfen und gegebenenfalls in den ordentlichen Prozess der Roadmap 2027 eingeben. Im Rahmen des periodischen, ETH-Bereichs-weiten strategischen Planungsprozesses sollen zudem alle Institutionen weitere Portfolio-Überlegungen anstellen mit dem Ziel der Profilschärfung, der Verankerung der Ergebnisse in ihren Strategiedokumenten sowie der Verbesserung der Fähigkeit zur strategischen Koordination.

Die im Rahmen der Stellungnahmen aufgeworfenen Fragen, insbesondere zu den personalpolitischen, rechtlichen und kulturellen Rahmenbedingungen, sollen gemeinsam mit den Institutionen angegangen werden.

Die Zusammenarbeit im ETH-Bereich soll bereits innerhalb der aktuellen Strukturen weiter gestärkt und entwickelt werden.

Die weiteren Arbeiten am Projekt «FIT for the Future» haben stets unter Wahrung und Weiterentwicklung der Stärken des ETH-Bereichs zu erfolgen.

 

Kontakt

Für weitere Informationen steht Ihnen Gian-Andri Casutt, Leiter Kommunikation, gerne zur Verfügung.