
Umweltleitbild & Umweltziele
Der ETH-Bereich bekennt sich im Umweltleitbild zu seiner Verantwortung gegenüber der Umwelt. Die beiden Eidgenössischen Technischen Hochschulen ETH Zürich und EPFL sowie die vier Forschungsanstalten PSI, WSL, Empa und Eawag setzen sich gemeinsame, umweltbezogene Ziele und erbringen ihre Leistungen ressourcen- und umweltschonend, wobei sie ihre Massnahmen laufend optimieren.
Das Umweltleitbild und die Umweltziele sind Teil des Umweltmanagementsystems des ETH-Bereichs. Dieses ermöglicht es, eine gesamtheitliche Sicht zum Thema «Umwelt und Energie» zu erhalten und damit den Herausforderungen der Energiestrategie 2050 für den Betrieb des ETH-Bereichs noch besser begegnen zu können. Das Umweltleitbild des ETH-Bereichs wurde vom ETH-Rat gemeinsam mit den Eidgenössischen Technischen Hochschulen ETH Zürich und EPFL sowie den vier Forschungsanstalten PSI, WSL, Empa und Eawag erarbeitet und orientiert sich an den übergeordneten Vorgaben des Bundes.
Leitlinie
Der ETH-Bereich bekennt sich in einem umfassenden und nachhaltigen Sinn zu seiner Verantwortung gegenüber der Umwelt. Die Institutionen des ETH-Bereichs streben dabei in Lehre und Forschung eine weltweite Spitzenrolle an. Sie erbringen ihre Leistungen auf allen Gebieten möglichst ressourcen- und umweltschonend und übernehmen im Bau und Betrieb ihrer Anlagen eine Vorbildfunktion.
Folgende Grundsätze und Handlungsfelder werden durch das Umweltmanagement im ETH-Bereich definiert:
- Die Institutionen des ETH-Bereichs erfüllen sämtliche gesetzlichen Anforderungen im Umweltbereich (Legal Compliance).
- Die Institutionen des ETH-Bereichs messen ihren Ressourceneinsatz und optimieren diesen bzgl. der Umweltauswirkungen.
- Die Institutionen des ETH-Bereichs bauen und betreiben ihre Gebäude, Infrastrukturen und Grünflächen basierend auf Grundsätzen der nachhaltigen Entwicklung.
- Die Institutionen des ETH-Bereichs fördern eine nachhaltige Mobilität.
- Die Institutionen des ETH-Bereichs beziehen Umweltaspekte bei Lieferanten und Partnern in die Entscheidung mit ein.
- Mitarbeitende und Studierende der Institutionen des ETH-Bereichs verhalten sich vorausschauend und umweltgerecht.
- Die Institutionen des ETH-Bereichs und der ETH-Rat erstatten umfassend und transparent jährlich Bericht über die Messungen, Massnahmen und Zielerreichung. Diese Berichterstattung ist öffentlich.
Die kontinuierlichen Entwicklungen in der Umweltleistung im ETH-Bereich werden namentlich anhand folgender Indikatoren beurteilt:
- Effizienter Energieeinsatz in Infrastruktur, Lehre und Forschung
- Reduktion der direkt und indirekt verursachten Emissionen (quantitative und qualitative Indikatoren)
- Effizienter Ressourceneinsatz (Wasser, Papier, Chemikalien etc.)
- Fortschrittliches Abfallmanagement mit hohem Anteil an Wertstoffrecycling
Der ETH-Bereich nimmt im Bereich Energie eine Vorbildfunktion ein. Als Mitglied der Gruppe «Vorbild Energie und Klima» strebt er bis 2020 eine Steigerung der Energieeffizienz um 25 Prozent an. Der Bericht 2013-2020 zeigt auf, wo der ETH-Bereich heute steht und welche Massnahmen ergriffen werden, um die Energieeffizienz weiter zu steigern.
Die Ermittlung der Energieeffizienz im ETH-Bereich erfolgt nach den Vorgaben des Greenhouse Gas Protocols (GHG Protocol), des am meisten verwendeten internationalen Messstandards für die Ermittlung von Emissionen von Unternehmen und der öffentlichen Hand. Die für den ETH-Bereich erhobene Energieeffizienzkennzahl umfasst den gesamten Energieverbrauch des ETH-Bereichs einschliesslich sämtlicher Lehr- und Forschungsaktivitäten sowie der gesamten Infrastruktur inklusive der besonders energieintensiven Grossforschungsanlagen. Für die Ermittlung der Energieeffizienzkennzahl wird der Energieverbrauch je nach Institution des ETH-Bereichs in Beziehung gesetzt mit unterschiedlichen Bezugsgrössen: Vollzeitäquivalente (FTE*), Energiebezugsfläche**, Anzahl Instrumententage*** und Patientenbehandlungen (am Zentrum für Protonentherapie des PSI).
Diese Messung der Energieeffizienz anhand einiger weniger Bezugsgrössen bildet die Leistungen des ETH-Bereichs bei der Verbesserung der Energieeffizienz allerdings nur unvollständig ab. Das eigentliche Endprodukt des ETH-Bereichs ist Wissen in Form von Lehre und Forschung. Die tatsächliche Energieeffizienz, die durch dieses Wissen erzielt werden kann, lässt sich aber weder quantitativ noch qualitativ befriedigend erheben. Des Weiteren ist für die Forschung ein erheblicher Energieaufwand in Form von Rechenleistung, Labortechnik und Prüfmaschinen erforderlich. Die aus Forschungsergebnissen folgenden technischen Entwicklungen führen oftmals zu einer markanten Steigerung der Energieeffizienz in der Industrie – die Verbesserung fällt somit letztlich ausserhalb des ETH-Bereichs an.
* Um die durchschnittliche Umweltbelastung des ETH-Bereichs pro Kopf ermitteln zu können, wurden die FTE des Personalwesens um die Anzahl der Studierenden und Gäste des ETH-Bereichs ergänzt. Diese werden mit einem reduzierten Faktor (kleiner als 1 pro Person) eingerechnet.
** Die Energiebezugsfläche ist die Summe aller unter- und oberirdischen Bruttogeschossflächen, für deren Nutzung ein Beheizen oder Klimatisieren notwendig ist. Die Schlüsselkennzahl Energieverbrauch zeigt den Gesamtverbrauch an Wärme und Strom sowohl für Gebäude als auch für den Lehr- und Forschungsbetrieb. Die sogenannte Energiekennzahl (MJ pro m2 und Jahr) wird zum Vergleich von Gebäuden gleicher Nutzung verwendet.
*** Die Instrumententage lassen sich errechnen aus der Anzahl Messinstrumente, die gleichzeitig an einer Grossforschungsanlage (z.B. Protonenbeschleuniger) für Experimente zur Verfügung stehen, multipliziert mit der Anzahl Tage pro Jahr, an denen die Forschungsanlage in Betrieb ist.
PDF herunterladen | |
zur Webseite |