Die Schweiz soll bei Innovationen weltweit führend bleiben

Die Schweiz gilt international als Innovationsweltmeister. Allerdings erhöhen Digitalisierung und Globalisierung den Wettbewerb. Der ETH-Rat zielt mit seiner Strategie darauf ab, Lehre und Forschung des ETH-Bereichs auch in Zukunft an der Spitze zu halten und die Innovationskraft der Schweiz zu stärken. Zudem spricht sich der ETH-Rat an seiner Sitzung vom 25./26. September gegen die Begrenzungsinitiative aus, die dem Forschungsplatz Schweiz schaden würde, und begrüsst den Entscheid des Nationalrats. Das Gremium nahm des Weiteren Erneuerungswahlen für die Mitglieder der ETH-Beschwerdekommission vor.

Die Schweiz belegte auch 2019 beim Global Innovation Index der Weltorganisation für Geistiges Eigentum den ersten Platz. Die Aufrechterhaltung dieser Spitzenposition wird in den nächsten Jahren eine grosse Herausforderung sein. Viele Länder investieren immer mehr in Forschung und Bildung. Die zunehmende Globalisierung von Wissenschaft und Wirtschaft sowie die Digitalisierung führen zu mehr Wettbewerb. Der ETH-Bereich mit seinen beiden Hochschulen ETH Zürich und EPFL sowie den vier Forschungsanstalten PSI, WSL, Empa und Eawag ist ein wichtiger Akteur, um die Innovationskraft der Schweiz zu stärken. Um weiterhin an der Spitze zu bleiben, muss die Ausrichtung der Organisation und der Forschung des ETH-Bereichs regelmässig überprüft werden. Der ETH-Rat beabsichtigt hierfür, die vorhandenen Kompetenzen der Institutionen bündeln und die Forschung darauf auszurichten, Lösungen für die drängendsten gesellschaftlichen Herausforderungen für eine nachhaltige Zukunft zu finden.

Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen 

In seiner Strategischen Planung 2021-2024 legt der ETH-Rat ein besonderes Gewicht auf Massnahmen zur Behebung des Fachkräftemangels im Bereich Digitalisierung sowie in Lehre und Forschung. Einen Schwerpunkt möchte der ETH-Bereich im Gebiet der Cybersecurity setzen. Bereits 2019 startet ein gemeinsames Masterstudium der beiden ETH. Für die Jahre 2021-2024 planen die beiden Hochschulen zusätzliche Professuren in Informatik und Computerwissenschaften sowie darüber hinaus gemeinsam mit den vier Forschungsanstalten die Stärkung der Bereiche Personalisierte Gesundheit, Datenwissenschaften, Advanced Manufacturing sowie Energie und Umwelt. In diesen Strategischen Fokusbereichen sollen die bestehenden thematischen Kompetenzen der sechs Institutionen des ETH-Bereichs gezielt gebündelt sowie neue Initiativen der Institutionen koordiniert gefördert werden. 

Der ETH-Rat ist gegen die Begrenzungsinitiative

Der ETH-Bereich betreibt Spitzenforschung, bildet dringend benötigte Fachkräfte aus und arbeitet eng mit KMU, Industrie und Behörden zusammen. Um diese Leistungen weiterhin auf Topniveau zugunsten der Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft erbringen zu können, ist er auf qualifizierte Mitarbeitende aus dem In- und Ausland angewiesen. Ein zentraler Pfeiler ist die Personenfreizügigkeit mit der EU. Mehr als die Hälfte der Professorinnen und Professoren der ETH Zürich und der EPFL stammt aus der EU. Durch die Kündigung der Personenfreizügigkeit sind auch andere Verträge der Bilateralen I gefährdet, so unter anderem die Beteiligung der Schweiz an den EU-Forschungsrahmenprogrammen. Ohne die Zusammenarbeit und Vernetzung mit den besten der Welt verliert der Forschungsplatz Schweiz an Innovationskraft und Bedeutung. Der ETH-Rat begrüsst daher die ablehnende Haltung des Nationalrats.

Erneuerungswahlen der ETH-Beschwerdekommission

Der ETH-Rat hat im Rahmen der alle vier Jahre stattfindenden Erneuerungswahlen der ETH-Beschwerdekommission auf den 1. Januar 2020 hin eine Präsidentin sowie vier Mitglieder der ETH-Beschwerdekommission gewählt beziehungsweise wiedergewählt. Fürsprecherin Barbara Wenger Gmür wird die Nachfolge des bisherigen Präsidenten Prof. Hans-Jörg Peter, der das Amt während acht Jahren ausübte, antreten. Das Amt der Vizepräsidentin oder des Vizepräsidenten ab 2020 ist noch vakant. Der ETH-Rat dankt dem abtretenden Präsidenten, der abtretenden Vizepräsidentin sowie den beiden abtretenden Mitgliedern der Beschwerdekommission für ihr grosses Engagement in den letzten Jahren.

Die ETH-Beschwerdekommission beurteilt Beschwerden gegen Verfügungen der beiden ETH und der Forschungsanstalten, die öffentlich-rechtliche Arbeitsverhältnisse, die Zulassung zum Studium oder das Ergebnis von Prüfungen und Promotionen betreffen.

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