Anteil der Frauen erhöht sich bei Professuren im ETH-Bereich

Der ETH-Bereich führte seine Bemühungen, den Anteil der Professorinnen zu erhöhen, im Jahr 2018 weiter. Rund ein Drittel der neuen Professuren wurden mit Frauen besetzt. Die im letzten Jahr verabschiedete Gender-Strategie wird damit erfolgreich umgesetzt. Dank der Budgetkorrektur durch das Parlament investiert der ETH-Rat im kommenden Jahr verstärkt in Lehre und Forschung. Eine kürzlich publizierte Studie von Patenten bekräftigt die internationale Spitzenposition des ETH-Bereichs in der Forschung.

Der ETH-Rat nahm erfreut zur Kenntnis, dass die im letzten Jahr publizierte Gender-Strategie gut umgesetzt wird. Ein Schwerpunkt ist darin die Unterstützung der Frauen bei der Laufbahnentwicklung. Im Jahr 2018 sind mit 31% rund ein Drittel der neuen Professuren mit Frauen besetzt worden. Vor allem in den letzten beiden Jahren sind merklich mehr Frauen ernannt worden. Der ETH-Rat will einen kontinuierlichen Anstieg des Anteils der Frauen in der Professorenschaft erreichen. In den letzten beiden Jahren lag der Anteil der Frauen bei den Ernennungen bei 33% (2017) respektive 31% (2018). Von 2008 bis 2017 stieg der Anteil der Frauen bei der Gesamtprofessorenschaft von 10 auf 15%.

Budget 2019: Investitionen in zentrale Forschungsgebiete

Das Parlament korrigierte in der Wintersession 2018 das Budget im ETH-Bereich um 30 Mio. CHF. Der ETH-Rat ist erfreut über die Unterstützung durch das Parlament und wird die Mittel effizient einsetzen. Strategisch setzt der ETH-Bereich die Mittelaufstockung in Forschungsgebiete ein, von denen bedeutende Impulse für den Denk- und Werkplatz Schweiz zu erwarten sind. Dazu gehören insbesondere Datenwissenschaften und Digitalisierung, Medizintechnik sowie neue Technologien und Materialien. Der ETH-Bereich plant zudem ein schweizweites Netzwerk von Zentren für den Technologietransfer. Diese helfen den KMU und der Industrie, neue Prozesse und Materialien zu entwickeln und in marktfähige Produkte umzusetzen. Einen zusätzlichen Schwerpunkt möchte der ETH-Bereich bei der Cybersecurity setzen. Die Institutionen des ETH-Bereichs sind bereits heute zentrale Kompetenzträgerinnen und Partnerinnen öffentlicher Stellen und von Privaten. Diese Kompetenzen müssen weiter ausgebaut werden, um die Schweiz besser vor Cyber-Risiken zu schützen.

Viele Länder investieren mehr in Forschung und Entwicklung als die Schweiz

Die finanziellen Mittel in Bildung und Forschung haben direkte wirtschaftliche Effekte. Forschung und Ausbildung im Bereich Technologie sind heute zentrale wirtschaftliche Erfolgsfaktoren. Viele Länder erhöhen daher ihre Ausgaben für Bildung, Forschung und Innovation. Deutschland sieht vor, seine Investitionen für Forschung und Entwicklung von 3% auf 3,5% des BIP zu erhöhen. Die Schweiz liegt bei rund 3%. Frankreich kündigte im März 2018 an, in den nächsten fünf Jahren 1,5 Milliarden Euro in den Forschungsbereich Künstliche Intelligenz zu investieren. Die grossen Volkswirtschaften USA und China erhöhen ihre Investitionen in Forschung und Entwicklung um 12% respektive um 14%. Erste Resultate dieser Investitionen sind bereits sichtbar. So hat China im Jahr 2017 erstmals mehr europäische Patente angemeldet als die Schweiz. Auch in den Universitätsrankings steigen die chinesischen Universitäten rasch auf. Daher ist eine stabile Finanzierung in der Schweiz sehr wichtig, um an der Spitze zu bleiben.

Wichtiger Wissenstransfer in die Wirtschaft

Wie eine kürzlich publizierte Studie zeigt, produzieren die Institutionen des ETH-Bereichs viele Patente mit sehr hoher Qualität. Rund ein Drittel der untersuchten Patente gehört zur Kategorie «Weltklasse». Das bedeutet, dass sie zu den weltweit höchstbewerteten 10 Prozent in einer Technologie gehören. Besonders stark sind die Institutionen des ETH-Bereichs bei den Drohnen, Sicherheitstechnologien und der Photovoltaik. Nur zwei Institutionen aus den USA, die Harvard University und das Massachusetts Institute of Technology (MIT), haben einen höheren Anteil an Weltklassepatenten. Die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und der Transfer der Spitzenforschung sind zentrale Aufgaben der Institutionen des ETH-Bereichs. 376 Patente stammen aus Kooperationen mit der Wirtschaft. Der ETH-Bereich beteiligte sich zudem an Projekten, die weitere 479 Patente genierten und im Besitz von Partnerunternehmen sind.  Der Wissenstransfer findet auch über Köpfe statt. 3’801 Firmenpatente listen mindestens einen Forschenden auf, der für den ETH-Bereich gearbeitet und dort bereits Patente angemeldet hat.

Löhne 2019 – Anpassung an die Teuerung

Die Lohnverhandlungen des ETH-Rats mit den Sozialpartnern führten zum Ergebnis, dass ein Teuerungsausgleich von 0,8 Prozent gewährt wird. Im Februar 2019 soll nachverhandelt werden. Damit folgt der ETH-Rat dem Vorgehen des Bundesrats, welcher im Februar Nachverhandlungen mit den Sozialpartnern vorsieht. Auf individueller Ebene bleiben leistungs- und erfahrungsabhängige Lohnerhöhungen möglich.

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