Der ETH-Rat ernennt neue Mitglieder der Schulleitungen der ETH Zürich und der EPFL

Der ETH-Rat hat zwei neue Mitglieder der Schulleitung der ETH Zürich und drei neue Mitglieder der Schulleitung der EPFL ernannt. Die Nominierungen an der ETH Zürich erfolgen auf Grund einer Erweiterung der Führungsstruktur von fünf auf sieben Schulleitungsbereiche. Die Neubesetzungen an der EPFL gehen einher mit einer Strukturanpassung der Schulleitung für die zweite Amtsdauer 2021–2024 von Prof. Martin Vetterli. Eine Erweiterung der Direktion erfährt auch das PSI mit der Ernennung von Dr. Thierry Strässle. Der ETH-Rat verabschiedete zudem das Profil für den vakanten Posten als Direktorin oder Direktor der WSL.

Neuernennungen in die Schulleitungen von ETH Zürich und EPFL
Mit der Erweiterung der Schulleitung von fünf auf sieben Mitglieder und damit einer neuen Führungsstruktur wollen die ETH Zürich und ihr Präsident Joël Mesot dem verschärften Wettbewerb und dem grossen Wachstum der ETH in den letzten Jahren gerecht werden. Um auch in der Führungskultur und Personalentwicklung zu den besten Hochschulen der Welt zu gehören und ihre Stellung als einer der Innovationsmotoren der Schweiz langfristig zu sichern, schafft die ETH die beiden neuen Vizepräsidien Leadership und Personalentwicklung sowie Wissenstransfer und Wirtschaftsbeziehungen.

Die EPFL nimmt für die zweite Amtsperiode des Präsidenten Martin Vetterli eine Strukturanpassung der Schulleitung vor. Das neu geschaffene Vizepräsidium «Transformation responsable» wird sich mit Campus-übergreifenden Themen wie Diversität und Nachhaltigkeit befassen.Die Verantwortung von Lehre und Forschung wird zusammengenommen unter einem neuen Vizepräsidium der «Affaires académiques» basierend auf dem Modell eines Provost, wie es an internationalen Universitäten gebräuchlich ist. Die Verantwortung für den Betrieb, das Personalwesen und die Informationssysteme wird im neuen Vizepräsidium «Opérations» zusammengefasst. 

Neue Mitglieder der Schulleitung der ETH Zürich

Dr. Julia Dannath, Vizepräsidentin für Leadership und Personalentwicklung, wird die Schulleitung ab dem 1. November 2020 verstärken. Sie unterstützt seit über zwölf Jahren Organisationen in der Schweiz und im Ausland bei der Weiterentwicklung ihrer Führungs- und Unternehmenskultur. Die ausgewiesene Personalexpertin hat einen Doktorabschluss in Psychologie und mehrere Publikationen in ihren Fachbereichen hervorgebracht.

Prof. Dr. Vanessa Wood, Vizepräsidentin Wissenstransfer und Wirtschaftsbeziehungen, ist derzeit Professorin am Departement für Informationstechnologie und Elektrotechnik an der ETH Zürich. Sie wird dieser Tätigkeit in einem reduzierten Pensum weiterhin nachgehen. Sie forscht an der ETH Zürich seit 2011 auf dem Gebiet der Nanotechnologie und Batterieforschung. Ergebnisse aus ihrer Forschungstätigkeit sind bereits in mehrere Spin-offs eingeflossen. Ausserdem erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen für ihren Beitrag zum Wissenstransfer in die Wirtschaft. Sie wird ihre neue Position am 1. Januar 2021 antreten.

Neue Mitglieder der Schulleitung der EPFL

Prof. Dr. Gisou van der Goot wird ihr neues Amt als Vizepräsidentin für «Transformation responsable» am 1. Januar 2021 antreten. Sie schloss zuerst eine Ausbildung als Ingenieurin an der Ecole Centrale Paris ab und begann dann eine Forschungslaufbahn mit einem Doktorat in molekularer Biophysik. Später lehrte sie an der Universität Genf, die sie 2006 verliess, um als Professorin für molekulare und zelluläre Mikrobiologie an die EPFL zu wechseln. Derzeit ist sie Dekanin an der Fakultät für Life Sciences an der EPFL. Ihre Forschung wurde mehrfach ausgezeichnet, etwa mit dem Leenaards-Preis und dem Marcel-Benoist-Preis. 

Prof. Dr. Jan Hesthaven wird sein neues Amt als Vizepräsident der «Affaires académiques» am 1. Januar 2021 antreten. Er hat an der Technischen Universität Dänemark in mathematischer Modellierung promoviert. Nach fast zwei Jahrzehnten an der Brown University kam er 2013 als Professor für Computermathematik und Simulationswissenschaften an die EPFL. Er ist derzeit Dekan der Fakultät für Grundlagenwissenschaften. 

Dr. Matthias Gäumann wird das Vizepräsidium «Opérations», das er derzeit interimistisch führt, ab 1. Januar 2021 definitiv übernehmen. Er doktorierte an der EPFL in Materialwissenschaften und besitzt einen MBA der Managementschule IMD in Lausanne. Er wurde vom ETH-Rat bereits am 21. Juli 2020 zum Mitglied ad interim in die Schulleitung der EPFL gewählt und hat beste Kenntnisse der Organisation und Kultur der EPFL sowie langjährige Erfahrungen im operationellen Management. 

 

Zurücktretende Mitglieder der Schulleitung EPFL
Infolge der oben genannten Strukturanpassung der Schulleitung für die zweite Amtsdauer 2021–2024 von Prof. Martin Vetterli verlassen folgende Personen die Schulleitung der EPFL per Ende 2020. Der ETH-Rat bedankt sich herzlich bei ihnen für die geleistete Arbeit und ihren Einsatz für die EPFL.

Prof. Dr. Pierre Vandergheynst, Vizepräsident für Bildung, machte Innovation in der Bildung zu seinem Kernthema. Neben der Einführung von Computational Thinking als einen der drei Hauptbereiche der Lehre für neueintretende Studierende spielte er eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Extension School und für den Erfolg der Initiativen LEARN und MAKE.

Prof. Dr. Andreas Mortensen, Vizepräsident für Forschung, hat mit viel Einsatz und Erfolg zahlreiche Forschungsverträge mit der Europäischen Union ausgehandelt. Er unterstützte die Reorganisation der internen Forschungsprogramme und leitete die Entwicklung von neuen Forschungsplattformen. Im letzten Monat stellten er und sein Team die Forschungsfonds zu COVID-19 zur Verfügung.

Prof. Dr. Edouard Bugnion, Vizepräsident für Informationssysteme, schöpfte aus seinen reichhaltigen Erfahrungen im universitären und industriellen Umfeld, um die Informationssysteme an der EPFL zu restrukturieren. In den letzten Monaten stand er an der Spitze des Engagements der EPFL für die SwissCovid-App.

Caroline Kuyper, Vizepräsidentin Finanzen, hat erfolgreich die Restrukturierung der Abteilung Finanzen vorangetrieben und das Vizepräsidium Finanzen gestärkt. Als CFO und Vizepräsidentin Finanzen ist sie seit 2017 an der EPFL tätig. Davor arbeitete sie bei Nestlé und wurde 2012 Finanzchefin im Internationalen Olympischen Komitee. Sie war zudem stellvertretende Direktorin des Bundesamts für Statistik, wo sie die Abteilung Ressourcen und Internationales leitete. Caroline Kuyper wird ab dem 1. Januar 2021 eine neue Rolle in der Organisation einnehmen, damit die EPFL auch weiterhin von Ihren Kenntnissen profitieren kann.

 

Thierry Strässle neues Direktionsmitglied am PSI
Der langjährige Stabschef des Paul Scherrer Instituts (PSI), Dr. Thierry Strässle, ist zum Direktionsmitglied und stellvertretenden Direktor ernannt worden. Thierry Strässle studierte Physik an der ETH Zürich, wo er 2002 auch seinen Doktortitel erhielt. Seit 2012 ist er Stabschef und damit verantwortlich für die operative Führung des Direktionsbereichs. Er war von Januar 2019 bis Ende März 2020 interimistischer Direktor des PSI. Das bisherige Direktionsmitglied Prof. Dr. Gabriel Aeppli wird ebenfalls zum stellvertretender Direktor ernannt. 

 

Ausschreibung des Amts als Direktorin oder Direktor WSL
Der ETH-Rat hat beschlossen, das Wahlantragsverfahren für eine neue Direktorin oder einen neuen Direktor an der WSL einzuleiten. Der bisherige Direktor Konrad Steffen verunfallte auf einer Grönlandexpedition am 8. August tödlich. Für die Suche nach einer Nachfolge hat der ETH-Rat eine Wahlvorbereitungskommission eingesetzt. Diese besteht neben dem Präsidenten des ETH-Rats, der die Wahlvorbereitungskommission leitet, aus zwei weiteren Mitgliedern des ETH-Rats, sowie Vertretungen aus der WSL, der ETH Zürich, der EPFL und der übrigen Forschungsanstalten des ETH-Bereichs. Dazu kommt ein Vertreter eines Bundesamts sowie ein externer Fachexperte aus dem Bereich Umweltwissenschaften und Nachhaltigkeit. Der ETH-Rat verabschiedete auch das Anforderungsprofil. Gesucht wird eine Persönlichkeit mit einem international anerkannten Leistungsausweis in den Bereichen Umweltwissenschaften, Klimawandel und/oder Nachhaltigkeit sowie mit Erfahrungen im Management von Forschungsinstitutionen oder -einheiten, die zudem integrative Fähigkeiten bewiesen hat. Sie soll mit den Themen der WSL vertraut sein und die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen, sowohl innerhalb als auch ausserhalb des ETH-Bereichs, fördern und eine gemeinsame Vision entwickeln wollen, um die Fähigkeit des Bereichs zu stärken, dynamisch auf neue Herausforderungen zu reagieren und missions- und wirkungsorientierte Forschung zu betreiben. Wichtig sind zudem gute Kenntnisse der schweizerischen und europäischen politischen und rechtlichen Prozesse und Kultur. Die gesuchte Persönlichkeit soll dynamisch und breit interessiert sein sowie über starke Führungsqualitäten und exzellente kommunikative Fähigkeiten verfügen. Bis zum Amtsantritt der neuen Direktorin oder des neuen Direktors werden die Geschäfte der WSL vom stellvertretenden Direktor, Dr. Christoph Hegg, geführt.

 

Teilrevision der Personalverordnung ETH-Bereich (PVO-ETH)
Die vom ETH-Rat am 5. März 2020 beschlossenen Änderungen der Personalverordnung ETH-Bereich (PVO-ETH) wurden vom Bundesrat am 19. August 2020 unter Auflagen (weitere Anpassungen für 2021) genehmigt. Ziel der Teilrevision war es, die Verordnung an aktuelle Gegebenheiten und wo sinnvoll und möglich, an die Regelungen des Bundes anzupassen. Die Änderungen treten per 1. Oktober 2020 in Kraft. Zu den wichtigsten Änderungen gehören Anpassungen bei der Lohnfortzahlung bei Krankheit oder Unfall, eine Präzisierung der Mitwirkungspflicht der Mitarbeitenden bei krankheits- oder unfallbedingter Arbeitsunfähigkeit und der Folgen bei ungenügender Mitwirkung, die Ausweitung der bezahlten Urlaubstage auf die Pflege der eigenen Eltern sowie eine klarere Regelung der Personalkategorie Doktorierende, Postdocs und Projektmitarbeitende. Die Mitarbeitenden des ETH-Bereichs werden via die Personalabteilungen der beiden Hochschulen und der vier Forschungsanstalten über die Änderungen informiert.
 

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